Angostura
(früher
Santo Tomas
[* 2] de la
Nueva
Guayana, neuerlich
Ciudad Bolivar genannt), ehemals Hauptstadt des span.
Guayana,
jetzt die der
Provinz
Guayana in der südamerikanischen
Republik
Venezuela,
[* 3] liegt amphitheatralisch am rechten
Ufer
des
Orinoko, 380 km oberhalb dessen Mündung. Die Einwohnerzahl beträgt (1881) 10,861. Die Stadt,
Sitz eines
Bischofs und eines deutschen
Konsuls, wurde zwar schon 1591 gegründet, aber 185 km tiefer am
Orinoko, wo jetzt das
Dorf
Guayana Vieja liegt, und erst 1764 auf ihrer jetzigen
Stelle an einer
Enge (Angostura
) des
Orinoko erbaut.
Infolge der
Revolution geriet sie in
Verfall, hebt sich aber gegenwärtig, begünstigt durch ihr gemäßigtes
Klima
[* 4] und als
Hafen für mittlere Seeschiffe. Es besteht schon jetzt ein lebhafter
Handel mit
Produkten des reichen
Hinterlandes
(Tabak,
[* 5]
Kaffee,
Kakao,
Indigo,
[* 6]
Baumwolle,
[* 7] lebendem Vieh,
Fleisch,
Fellen,
Häuten,
Talg etc. im Wert von 2 1/5 Mill. gegen
fast 2 Mill. Mk. Einfuhr). Auf dem
Kongreß zu Angostura
ward von
Venezuela und
Neugranada die Zentralrepublik
Kolumbien
gegründet, eine
Schöpfung
Bolivars, dem zu
Ehren die Stadt ihren neuen
Namen erhielt.
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Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Angostura
,
s. Ciudad Bolivar. ^[= # Simon, der Befreier Südamerikas von der span. Herrschaft, geb. zu Caracas 24. Juli 1783, studierte ...]