Angora
,
türk. Engürijeh, das Ancyra (s. d.) der Alten, Hauptstadt des gleichnamigen türk. Wilajets (83 780 qkm mit [1888] 893000 E.), auf den innern gebirgigen Hochflächen Kleinasiens, in 1080 m Höhe am Tschibuk-tschaï, wird von einer alten und verfallenen Citadelle überragt, die auf einem sich steil aus der Ebene erhebenden Felskegel erbaut ist und deren Mauern aus Marmorbruchstücken mit Inschriften, Säulenstücken, Statuen, Architraven, am häufigsten von Resten byzant.
Architektur, bestehen, hat 30000 E., darunter 12000
Türken, 15000 kath. Armenier, die hier einen
Bischof haben, 3000 Griechen
und 1000 Israeliten, und ist noch immer eine bedeutende Handelsstadt. Jedes der 84 Mahallen
(Bezirke)
der Stadt hatte ehedem seine Dschamieh oder große Moschee; sonst sind von größern Bauwerken 17 oder 18 Chans, aber nur
drei
Bäder vorhanden.
Außer
Wachs und
Gelbbeeren sind vorzüglich die Felle und
Wolle der langhaarigen, auf
den umliegenden
Höhen gezüchteten
Angoraziege (s. d.) ein gesuchter und kostbarer
Artikel. Bei Angora
besiegte 1402
Timur den osman.
Sultan
Bajazet. - Seit 1893 geht die (mit deutschem
Kapital gebaute)
Bahn von
Skutari über Ismid bis Angora.