Anglesey
(spr. änggl'ssih), brit. Insel im Irischen Meer, an der Nordküste des Fürstentums Wales, von dem sie durch die Menaistraße (s. d.) getrennt wird, bildet eine besondere Grafschaft und umfaßt 783 qkm (14,2 QM.) mit (1881) 51,416 Einw. Die Insel hat einen lehmigen und sehr ergiebigen Sandboden und ist fast völlig flach. In der Mitte zieht von O. nach W. eine Hügelreihe mit dem Parysberg (140 m), dessen früher sehr reiche Kupfergruben immer noch wichtig sind.
Die
Küsten sind mit
Felsen und
Klippen
[* 2] umgeben und reich an
Buchten und Ankerplätzen. Das
Klima
[* 3] ist mild,
die
Luft im allgemeinen rein und gesund,
Ackerbau und
Viehzucht
[* 4] stehen in hoher
Blüte;
[* 5] 32 Proz. sind Ackerland, 45 Proz.
Weide.
[* 6] An Vieh zählte man 1883: 44,271
Rinder,
[* 7] 43,008
Schafe
[* 8] und 17,171
Schweine.
[* 9]
Kupfer
[* 10] und
Steinkohlen werden gewonnen, doch ist
die
Ausbeute an ersterm sehr gesunken (s.
Amlwch). Dicht an der Westseite liegt die
Insel
Holyhead (s. d.). Hauptstadt der
Grafschaft
Anglesey
ist
Beaumaris. - Anglesey
ist die
Insel
Mona des
Tacitus und war ein Hauptsitz des Druidenkultus, den die
Römer
[* 11] (61
n. Chr.) nach
verzweifeltem
Widerstand der
Priester und der
Bevölkerung
[* 12] ausrotteten. Der
Sachse
Egbert nahm im 9. Jahrh.
die
Insel in
Besitz, verlor sie aber wieder an die
Fürsten von Nordwales, deren Herrschersitz sie blieb, bis
Eduard I.
Wales
für immer unterwarf.