Angilbert
,
Gelehrter und Dichter, geb. um 740, ward am fränk.
Hof
[* 2] erzogen, begleitete Pippin, den Sohn
Karls d. Gr., nach
Italien,
[* 3] ward nach seiner Rückkehr von
Karl d. Gr. wiederholt mit
diplomat. Sendungen betraut, erhielt 790 die
Abtei von Centula (später St. Riquier) in der Picardie, lebte aber meist am
Hofe, wo er, mit
Alkuin eng befreundet, der schola palatina, unter dem
Namen
Homer angehörte. Er starb 18. Febr. 814. Unter
seinen lat. Gedichten (in Mignes «Patrologia»,
Bd. 99) befindet sich das Fragment eines Epos über
Karl d. Gr., worin eine Begegnung
Karls mit Papst
Leo III. geschildert wird.
Angilbert
ist
Vater des Geschichtschreibers Rithard (s. d.) von
Karls d. Gr. Tochter
Bertha. Das Verhältnis
A.s
zu
Bertha scheint Grundlage der Sage von
Eginhard und Emma (s. Einhard) zu sein.