Angelikasäure,
der einzige genauer bekannte Bestandteil der Angelikawurzel von der Zusammensetzung C5H8O2, gehört der Ölsäurereibe an. Zu ihrer Darstellung wird die zerkleinerte Wurzel mit dünner Kaltmilch ausgekocht, die Flüssigkeit eingedampft, mit Schwefelsäure versetzt und mit Wasser anhaltend destilliert. Aus der übergebenden Flüssigkeit scheidet sich beim Stehen die in wasserhellen, glänzenden Nadeln ab. Sie ist in heißem Wasser und Alkohol leicht löslich, schmilzt bei 45° und siedet bei 185°. Bei längerm Erhitzen wird die in die nur durch sog. räumliche Isomerie (s. Isomer) von ihr verschiedene Tiglinsäure (s. d.) umgewandelt und besitzt wie diese die Konstitution der α-Methylcrotonsäure, CH3.CH:C(CH₃).COOH. Beide Säuren
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kommen als Ester mit Alkoholen im röm. Kamillenöl vor und werden leicht aus diesem gewonnen.