Angelico
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Fra Giovanni, Maler, s. Fiesole ^[= # (spr. fjē-), 1) Fra Giovanni da, auch Fra Beato genannt, eigentlich Guido di Pietro, ...] 1).
Angelico
15 Wörter, 103 Zeichen
Angelico,
Fra Giovanni, Maler, s. Fiesole ^[= # (spr. fjē-), 1) Fra Giovanni da, auch Fra Beato genannt, eigentlich Guido di Pietro, ...] 1).
(spr. fje-), Ortschaft in der ital. Provinz Florenz, [* 4] hat eine 1028 gegründete Kathedrale (1256 restauriert), die Kirche Sant' Alessandro (mit 15 antiken Marmorsäulen), einen Palazzo Pretorio aus dem 13. Jahrh., ein Franziskanerkloster (von 1350) und ein Dominikanerkloster (von 1406), in welchem eine Zeitlang der Maler Fra Angelico da Fiesole als Mönch lebte, zahlreiche Villen und (1881) 2032 Einw., welche Landbau und Strohflechterei betreiben. Fiesole ist Bischofsitz und hat ein Seminar. - Es steht auf der Stelle des alten etrurischen Fäsulä, von dem noch Reste der kyklopischen Mauer sowie eines Amphitheaters übrig sind. In der Nähe wurden die Römer [* 5] (Etrusker und Sabiner) von den Galliern 225 v. Chr. besiegt. Hier schlug Stilicho 406 n. Chr. das 200,000 Mann starke Heer der Vandalen, Burgunder und Sueven unter Radagais. 1010 wurde die Stadt von den Florentinern zerstört.
(spr. fjē-), 1) Fra Giovanni da, auch Fra Beato Angelico genannt, eigentlich Guido di Pietro, ital. Maler, geb. 1387 zu Vicchio in der Provinz Mugello, trat 1407 in das Dominikanerkloster von Fiesole ein und bildete sich nach Gherardo Starnina, Masolino und Orcagna in der Malerei aus. Seine frühsten Arbeiten befinden sich zu Cortona, so besonders ein Altargemälde, die thronende Jungfrau zwischen Heiligen, in San Domenico. Als 1436-42 das Kloster San Marco zu Florenz für die Dominikaner von Fiesole hergerichtet ward, schmückte es Fra Angelico mit vielen Fresken. Um 1446 berief ihn Eugen IV. nach Rom. [* 6]
Von da ging Fiesole 1447 nach Orvieto, wo er die Decke [* 7] der von Nikolaus V. erbauten Cappella Nuova im Dom ausmalte, und 1450 in sein Kloster nach Fiesole. Darauf nach Rom zurückgekehrt, stattete er hier für Papst Martin V. die St. Nikolaus-Kapelle des Vatikans mit Malereien aus. Erstarb in Rom, wo ihm in der Kirche Santa Maria sopra Minerva ein Denkmal gesetzt wurde. Fiesoles tief religiöser Sinn, sein von allem Irdischen abgewendetes, ausschließlich dem Himmlischen zugewendetes Gemüt spricht sich in allen seinen Werken deutlich aus.
Namentlich ist keinem Maler der Ausdruck des überirdischen, von göttlicher Liebe erfüllten Charakters der Engel und der himmlischen Wonne der Seligen so vollkommen gelungen wie ihm, daher er mit Recht Angelico genannt und nach seinem Tod selig gesprochen ward. Er soll nie, ohne zuvor zu beten, den Pinsel ergriffen haben. Der Ausdruck mächtiger Leidenschaften gelang ihm nicht, und er steht in dieser Beziehung Masaccio nach, welchen er in der feinen Beseelung der Gesichtszüge wieder übertrifft.
Von Fiesoles Fresken sind neben denen im Kloster San Marco die in der Nikolauskapelle zu Rom die hervorragendsten. Unter seinen Altargemälden zeichnen sich aus: die Madonna mit vier Heiligen, in San Domenico zu Perugia;
das Triptychon mit der thronenden Madonna, in den Uffizien zu Florenz;
die Anbetung der heiligen Jungfrau durch die Heiligen Kosmas und Damian, das Jüngste Gericht und die Kreuzabnahme in der Akademie daselbst;
die Krönung Mariä, im Louvre zu Paris [* 8] (gestochen auf 15 Blättern, mit Erklärung von A. W. Schlegel, 1817), und das Jüngste Gericht, im Berliner [* 9] Museum.
Vgl. Förster, Leben und Werke des Fra Giov. da Fiesole (Regensb. 1859);
Ley, Fiesole (Lond. 1886).
2) Mino da Fiesole, eigentlich Mino di Giovanni di Mino, ital. Bildhauer, geb. 1431 zu Poppi im casentinischen Gebiet, war anfangs als Steinmetz in Florenz thätig und bildete sich dann unter Leitung des nur drei Jahre ältern Desiderio da Settignano zum Bildhauer aus. Er entfaltete bald eine sehr umfangreiche Thätigkeit, deren Ergebnisse, soweit sie monumentale und dekorative Arbeiten betreffen, sich in Florenz, Rom und Fiesole befinden. Während diese jedoch durch Mangel an Originalität der Erfindung und durch flüchtige Ausführung leiden, bezeichnen seine Porträtbüsten den Höhepunkt der naturalistischen Porträtbildnerei im 15. Jahrh., weshalb dieselben sehr gesucht sind und mit hohen Preisen bezahlt werden. Er starb in Florenz. In die erste Hälfte seiner Thätigkeit fallen die meisten seiner lebensvollen, bis in die kleinsten Einzelheiten der Natur nachgebildeten Porträtbüsten in Marmor: die des Piero de' Medici (1453), des Grafen Rinaldo della Luna (1461) und des Dietisalvi Neroni (1464) im Museo Nazionale zu Florenz, des Florentiners Alexo di Luca (1456) zu Berlin [* 10] in Privatbesitz, des Niccolò Strozzi (um 1454) im Berliner Museum und des Bischofs Lionardo Salutati (von 1466) an seinem ebenfalls von Fiesole ausgeführten Grabmal im Dom zu Fiesole, welches in monumentaler und dekorativer Hinsicht Fiesoles Hauptwerk ist. Von seinen andern Schöpfungen sind zu nennen: die Ausschmückung der Badia zu Florenz mit Altären und Grabdenkmälern, das Grabmal des Papstes Paul II. in den Grotte Vaticane unter der Peterskirche zu Rom und das Grabmal des Kardinals Forteguerra in Santa Cecilia zu Rom.
3) Silvio Cosini da, ital. Bildhauer, geb. 1502 zu Florenz, wurde Schüler des Andrea Ferrucci und war vorzugsweise auf dem Gebiet der dekorativen Plastik, so an den Mediceergräbern in Florenz, in Genua [* 11] und Mailand, [* 12] thätig. Doch schuf er auch selbständige Werke, wie z. B. eine Madonna für das Grabmal von Antonio Strozzi in Santa Maria Novella zu Florenz, das Grabmal der Minerbetti ebenda, zwei Engel für den Hauptaltar des Doms zu Pisa [* 13] und ¶
das Grabmal für Raffaele Maffeo in San Lino zu Volterra. Er starb 1547.