Anflug
,
in der Forstwissenschaft der durch natürliche Besamung im
Walde auf
Schlägen oder in
Beständen entstandene
junge Nachwuchs von Holzarten, deren leichter Samen
[* 2] vom
Wind fortgeführt wird. Hauptsächlich liefern Anflug
die
Nadelhölzer,
[* 3] deren Samen mit Flügeln versehen ist. (S.
Tafel
Nadelhölzer:
Waldbäume VII.) Auch manche
Laubhölzer,
wie Rüstern,
Eschen,
Ahorn,
Birken, Hornbaum haben geflügelten Samen (s. die
Tafeln
Laubhölzer:
Waldbäume
I, II, III), die
Erlen
tragen einen nur sehr schmal oder gar nicht geflügelten, aber ebenfalls leichten,
Pappeln und
Weiden einen sehr kleinen, leichten
mit einem Haarschopf umhüllten, weit fliegenden Samen. (S.
Aufschlag.)
In der Mineralogie heißt Anflug
,
Anlauf
[* 4] oder
Beschlag, eine auf der Oberfläche mancher
Mineralien
[* 5] eintretende Farbenveränderung.
Der andersfarbige
Überzug entsteht entweder durch beginnende chem. Umänderung, wie beim
Silber,
Pyrit u. s. w., oder durch
einen zarten Niederschlag fremder
Substanz, z. B.
Eisenoxydhydrat (Rost) auf
Bergkrystall. Ob das eine oder das andere der Fall
ist, muß bei jedem
Beispiel festgestellt werden. Ein mehrfarbiger (bunter) Anflug
wird oft mit «pfauenschweifig»,
«taubenhälsig», «regenbogenfarbig»
bezeichnet. Eine besondere Art von Anflug
ist die Efflorescenz (s.
Auswittern).