Anēthum
L.
(Dill,
Gurkenkraut),
Gattung aus der
Familie der
Umbelliferen,
[* 2] mit nur einer Art, Anethum
graveolens
L. (gemeiner oder Gartendill,
Kümmerlingskraut), einer einjährigen, 0,6-1,25 m hohen
Pflanze mit, wie die
Blätter, bläulich
bereiftem
Stengel,
[* 3] zwei- bis dreifach fiederteiligen Blättern mit linealisch fadenförmigen Zipfeln, hüllenlosen
Dolden und
Döldchen, gelben
Blüten und ovalen, 4
mm langen
Früchten, findet sich in Südeuropa und
Ostindien,
[* 4] wird bei uns in
Gemüsegärten kultiviert und kommt bisweilen von da aus verwildert vor.
Dill gedeiht in jedem
Boden und jeder
Lage und wird zweckmäßig in die Spargelbeete gesäet. Einmal angesäet, besamt sich
das
Beet durch
Ausfall von selbst. Keimfähigkeit der
Samen
[* 5] zwei Jahre. Man gebraucht die
Blüten oder Samendolden wie auch die
grünen Pflanzenteile beim
Einmachen von
Gurken und
Weißkohl. Die Dillsamen riechen gewürzhaft, stark
erwärmend und geben bei der
Destillation
[* 6] ein blaßgelbes ätherisches
Öl, welches von sehr durchdringendem
Geruch, süßlich-brennendem
Geschmack, 0,881 spez. Gew., in
Wasser
schwer, in
Alkohol und
Äther leicht löslich ist und, wie die
Samen, als diuretisches
Mittel
gebraucht wird. Der Sowadill (Anethum
sowa), in
Bengalen, dessen
Früchte in
Ostindien als
Arzneimittel und
Gewürz
benutzt werden, ist wohl nur eine
Varietät des vorigen.