Anethol
,
s. Anisöl.
Anethol
68 Wörter, 546 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Anethol,
s. Anisöl.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Anethol,
der wesentliche Bestandteil vom Anisöl, Sternanisöl, Estragon- und Fenchelöl, ist der Methyläther eines als
Anol bezeichneten Phenols von der Zusamm
ensetzung C6H4(OH).C3H5.
Die Formel des Anethol
ist daher C6H4(OCH3).C3H5
^[C6H4(OCH3).C3H5].
Beim Abkühlen der genannten Öle [* 2] krystallisiert das in glänzendweißen Schuppen aus, die bei 21° schmelzen und bei 232° sieden.
Durch Oxydation mit verdünnter Salpetersäure liefert das Anethol
Anisaldehyd
und Anissäure. Anethol
wird fabrikmäßig dargestellt.
das durch Destillation [* 4] von Anissamen oder Anisspreu mit Wasser gewonnene ätherische Öl (Ausbeute etwa 2 Proz.), ist farblos oder hellgelb, riecht und schmeckt wie Anis, spez. Gew. 0,98-0,99, löst sich wenig in Wasser, leicht in Alkohol und Äther, erstarrt bei + 6 bis 10°, manchmal schon bei 15° (älteres weniger leicht) und schmilzt erst bei 17-18°. Es besteht aus festem und flüssigem Anethol C10H12O und dient zu Likören, in der Medizin als blähungtreibendes, die Milchabsonderung und Auswurf beförderndes Mittel, äußerlich gegen Ungeziefer und parasitische, auf der Haut [* 5] wuchernde Pilze. [* 6] Thüringen, Rußland, Spanien [* 7] und Südfrankreich liefern das meiste Anisöl.