L.
(Bartgras),
Gattung aus der
Familie der
Gramineen,
[* 2] ein- oder mehrjährige
Gräser
[* 3] mit
fingerartig verbundenen oder rispig geordneten
Ähren, lanzettlichen
Ährchen
[* 4] und eingeschlechtigen oder zwitterigen
Blüten,
von denen die letztern lang begrannt sind. Andropogon. IschaemumL.
(Hühnerfußgras,
Bluthirse) wächst ausdauernd auf sonnigen, trocknen
Hügeln, an Wegen und
Rainen durch ganz
Europa
[* 5] und gibt vor dem
Schossen gutes
Schaf- und Pferdefutter; der
ungeschrotene
Same (1 kg von ¼
Hektar) wird als Kraftfutter für Milchvieh empfohlen. Andropogon muricatum
Retz, ein ausdauerndes
Gras
auf der
KüsteKoromandel und in
Bengalen, hat eine dünne, vielfach verästelte
Wurzel,
[* 6] welche ein sehr kräftig und angenehm
riechendes ätherisches
Öl enthält, in
Indien zu
Matten, Fensterschirmen etc., die beim Besprengen mit
Wasser einen angenehmen
Geruch verbreiten, verarbeitet und als Vitivert-, Vetiver-,
Ivarankusawurzel,
Kuskus nach
Europa gebracht
wird.
Man benutzte sie früher auch arzneilich; jetzt wird sie noch von Rauchern gekaut, um den Tabaksgeruch zu verdecken. Das
ätherische
Öl ist sehr kostbar und wird wie die mit
Alkohol bereitete
Tinktur in der
Parfümerie benutzt.
Andropogon SchoenanthusL.
(Zitronengras), ein ausdauerndes
Gras inOstindien
[* 7] und
Arabien, ist als Speisegewürz und Kamelfutter sehr
geschätzt. Die strohgelben
Halme kamen früher als Kamelheu nach
Europa und wurden arzneilich benutzt. AndropogonNardusL.
(Nardenbartgras),
in
Ostindien,
Arabien und am
Kap, wird auf
Ceylon
[* 8] und an andern
Orten kultiviert und liefert, wie das vorige
und Andropogon citratusDec. in
Ostindien und
Ceylon, das ätherische
Idrisöl
(Grasöl, Lemonöl,
Nardenöl).
L., Bartgras, Pflanzengattung aus der Familie der Gramineen (s. d.) mit etwa 100 größtenteils in den Tropen
wachsenden, schön blühenden, ansehnlichen Gräsern, deren Ährchen in Ähren oder Rispen gruppiert sind. Die Ährchen enthalten
mehrere Blüten, von denen die männlichen meist Grannen, oft von bedeutender Länge, besitzen, welche der Ähre
oder Rispe bei manchen Arten ein federbuschartiges Ansehen verleihen. Häufig sind auch die Spelzen der Ährchen über und über
mit seidenglänzenden Härchen bedeckt, z. B. bei dem in Deutschland
[* 9] an dürren, steinigen Plätzen, namentlich auf Gips- und
Kalkboden wachsenden Andropogon ischaemumL., welches fingerförmig gruppierte, rötlich oder violett gefärbte Ähren hat.
Halme und Blätter dieses Grases sind bläulich beduftet, hart und trocken und daher dem meisten Vieh zuwider; nur die Schafe
[* 10] fressen die kurzen, starren Rasenbüschel, solange dieselben jung sind, gern. Verschiedene ausländische Arten, unter andern
Andropogon schoenanthusL. aus Ostindien und vom Kap, finden sich als Ziergräser in Gärten und Gewächshäusern.
Das angenehm gewürzhaft riechende und schmeckende Kraut Andropogon schoenanthusL., Kamelheu (Herba foeni Camelorum
s. Schoenanthi), ist in Indien als krampfstillendes, harn- und schweißtreibendes Mittel, auf den Philippinen bei Lähmungen
und rheumatischen Leiden
[* 11] in Gebrauch. In großem Maßstabe wird auf Ceylon und den Molukken das Narden- oder Citronbartgras,
AndropogonNardusL., kultiviert, weil dieses Gras ein ätherisches Öl (Limongrasöl) enthält, welches in der
Parfümerie benutzt werden kann. Die gleichfalls in Ostindien heimische Art, Andropogon muricatum Retz.,
liefert in ihrem Rhizom
[* 12] die sog. Vetver- oder Khus-Khus-Wurzel, aus welcher ein sehr stark riechendes Öl gewonnen wird, das
häufig zur Verfälschung des Rosenöls dient und in der Parfümerie Verwendung findet.