Andronicus,
byzant. Kaiser, s. Andronikos. - Andronicus, röm. Dichter, s. Livius Andronicus.
60 Wörter, 402 Zeichen
byzant. Kaiser, s. Andronikos. - Andronicus, röm. Dichter, s. Livius Andronicus.
Andronicus, der Schöpfer der epischen und dramatischen Poesie der Römer, geboren im griechischen Unteritalien, vielleicht zu Tarent, kam von hier 272 v. Chr. nach Rom als Kriegsgefangener und Sklave eines Livius, dessen Kinder er unterrichtete, und von dem er später freigelassen wurde. Zum erstenmal trat und zwar als Dichter und Schauspieler in Einer Person, 240 mit einem nach griechischem Muster verfertigten Drama auf die Bühne und rief damit das römische Kunstdrama ins Leben.
Trotz ihrer unvollkommenen Form und Abhängigkeit von den griechischen Mustern waren seine Tragödien und Komödien doch ein dankenswerter Anfang (die spärlichen Fragmente bei O. Ribbeck, Scaenicae poesis romanae fragmenta, 2. Aufl., Leipz. 1871-73, und Livius Andronicus Müller, Livi Andronici et Cn. Naevi fabularum reliquiae, Berl. 1885). Außerdem verfaßte eine lateinische Bearbeitung der Odyssee im saturnischen Versmaß, die lange in den Schulen gelesen wurde (Überreste gesammelt von Günther, Stett. 1864).
Vgl. Ribbeck, Die römische Tragödie (Leipz. 1875).