L., Gattung aus der Familie der Erikaceen, niedrige Sträucher mit meist immergrünen Blättern, glockigkrugförmiger
Blumenkrone mit fünfzähnigem, zurückgeschlagenem Saum und fünffächeriger, vielsamiger Kapsel. In Deutschland
einheimisch ist Andromeda polifoliaL. (Lavendel- oder Rosmarinheide, falscher Porst), auf Torf- und Moorboden, mit kriechenden, dünnen
Stämmchen, lanzettförmigen, am Rand zurückgerollten, oben glänzend grünen, unten graugrünen Blättern und zierlichen,
blaßroten, fast doldenartig gehäuften Blüten. Dieses Gewächs gehört zu den torfbildenden Pflanzen und kann in Gärten zu
Einfassung der Moorbeete, auf denen Rhododendren, Azaleen u. dgl. gezogen werden, dienen. Es
ist narkotisch-giftig, und das Abweiden der jungen Triebe soll Schafen und Ziegen schädlich sein. Mehrere nordeuropäische
und amerikanische Arten werden als Zierpflanzen kultiviert.
Sternbild des nördlichen Himmels, zwischen 343 und 34° Rektaszension sowie 20 und 52° nördlicher Deklination,
unweit des Perseus, Kepheus und der Kassiopeia, nach Heis 139 dem bloßen Auge sichtbare Sterne enthaltend,
darunter 3 Sterne zweiter Größe: Alamak östlich
am Fuß, Mirach am Gürtel und der dritte (α) am Kopf. Der letzte bildet mit
den drei Hauptsternen des Pegasus ein großes, leicht erkennbares Viereck. Aufwärts von Mirach, nordwestlich,
sieht man den auch mit unbewaffnetem Auge erkennbaren Nebelfleck, den Simon Marius 15. Dez. 1612 entdeckte.
Tochter des äthiopischen Königs Kepheus und der Kassiopeia. Ihre Mutter hatte sich gegen die Nereiden gerühmt,
schöner zu sein als sie alle. Darüber zürnten diese und Poseidon, der eine Überschwemmung und ein Seeungeheuer
sandte. Da Zeus Ammon Befreiung versprach, wenn Andromeda dem Ungeheuer vorgeworfen würde, so ließ Kepheus die Tochter an einen Felsen
fesseln. Hier fand Perseus (s. d.) die Unglückliche und rettete sie durch Erlegung des Ungeheuers.
Dem Versprechen des Vaters gemäß bekam er dafür zur Frau; da aber diese schon früher dem Phineus versprochen
worden war, so entstand daraus bei der Hochzeit der gewaltige Kampf zwischen Perseus und Phineus. Andromeda folgte dem Perseus, der mit
ihr mehrere Kinder zeugte. Durch Athene ward sie zum Andenken an die Thaten des Perseus unter die Sterne versetzt. Vgl. Fedde.
De Perseo et Andromeda (Berl. 1860).
L., Lavendel- oder Rosmarinheide, Pfianzengattung aus der Familie der Ericaceen (s. d.).
Eine Art, die in Torfmooren
häufige Andromeda polifoliaL., ist in der nördlich gemäßigten Zone weit verbreitet.
Ihre fadenförmigen Stämmchen kriechen auf dem Boden, oft in Moos verborgen, hin und sind mit linealen oder lanzettförmigen,
am Rande umgerollten, oberseits dunkelgrünen, unterseits silberweißen Blättern besetzt.
Die rötlichweißen Blüten stehen
auf langen Stielen.
Tochter des äthiop. Königs Kepheus und der Kassiepeia (Kassiopeia). Als letztere sich einst rühmte, daß
sie die Nereiden an Schönheit übertreffe, flehten diese um Rache bei Poseidon, der ein Meerungeheuer gegen das Land sandte.
Das Orakel des Ammon that den Ausspruch, des Gottes Zorn könne nur besänftigt werden, wenn Kepheus Andromeda dem
Ungeheuer zur Beute brächte. An einen Felsen geschmiedet, ward Andromeda diesem preisgegeben. Hier erblickte sie Perseus (s. d.),
der, von der Schönheit der Jungfrau gerührt, das Ungeheuer zu erlegen versprach, falls man ihm Andromeda vermählen wolle.
Der Vater versprach es, und Perseus bestand das Abenteuer. Von der Athene ward Andromeda unter die Sterne versetzt.
Sophokles und Euripides haben die Sage in Tragödien behandelt. Auch giebt es noch Vasenbilder, Wandgemälde, Reliefs, Marmorgruppen
und Gemmen, welche sie darstellen, namentlich in traulichem Zusammensein mit ihrem Befreier oder im Moment, da dieser sie
vom Felsen herabgeleitet. Diese zahlreichen Bildwerke gehören fast durchweg der spätern eleganten Kunst
an; nur ganz wenige sind älter als Euripides, darunter eine korinth. Vase, das älteste Dokument des Mythus überhaupt. Während
Perseus selbst ein urgriech. Heros ist, scheint die Erzählung von dem Seeungeheuer und der schönen Prinzessin sich an eine
phöniz. Sage der Küstenstadt Joppe anzuschließen. Andromeda selbst ist bis jetzt unter den
Heroinen des eigentlichen Griechenlands nicht nachgewiesen. In neuerer Zeit hat namentlich Corneille die Schicksale der Andromeda zum
Gegenstand eines Dramas «Andromède» (Par. 1650) gemacht. -
Andromeda heißt auch ein Sternbild am nördl. Himmel, innerhalb dessen ein mit bloßem
Auge sichtbarer Nebelfleck steht. Inmitten des Nebels leuchtete plötzlich am 30. Aug. 1885 ein neuer
Stern 5. bis 6. Größe auf, der aber bis Ende des Jahres zur 11. Größe herabsank.