Andromanie
(griech.), Mannstollheit, s. Nymphomanie. ^[= (griech., Mutterwut, Mannstollheit, Andromanie), eine durch vorherrschende erotische Delirien ...]
Andromanie
10 Wörter, 104 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Andromanie
(griech.), Mannstollheit, s. Nymphomanie. ^[= (griech., Mutterwut, Mannstollheit, Andromanie), eine durch vorherrschende erotische Delirien ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Andromanie
(grch.), Mannstollheit, s. Nymphomanie. ^[= oder Andromanie (grch.), Mannstollheit, Furor uterinus, das unnatürlich gesteigerte Verlangen ...]
(griech., Mutterwut, Mannstollheit, Andromanie), eine durch vorherrschende erotische Delirien und Lascivität sich charakterisierende, durch ausartenden Geschlechtstrieb veranlaßte, vorzugsweise dem weiblichen Geschlecht eigentümliche Art der Manie (s. d.). Der analoge, übrigens weit seltenere Zustand beim Mann wird Satyriasis (s. d.) genannt. Beide unterscheiden sich von der Erotomanie (s. d.) dadurch, daß bei letzterer nur der geistige Organismus, das schwärmerische Phantasieleben, von einer Krankheit ergriffen wird, ohne Steigerung des körperlichen Geschlechtstriebs.
Das erste Stadium der Nymphomanie charakterisiert sich durch krankhaft gesteigerten und ungezügelten Geschlechtstrieb ohne Delirien, gleichzeitige Irritation der Genitalien und Erfüllung der Phantasie mit wollüstigen Ideen und Bildern. Der vergebliche Kampf mit dem übermächtigen Trieb, Scham und Reue in Verbindung mit der physischen Schwächung der Kräfte, erhöhte Reizbarkeit des Nervensystems sind die charakteristischen Eigentümlichkeiten dieser Geistesstörung. Unter den verschiedenen Lebensaltern begünstigt die Epoche der Pubertät ihr Entstehen am meisten. Sie entsteht aber auch nicht selten in der Epoche der aufhörenden Menstruation, ¶
und außerdem ist das Alter vom 25.-30. Jahr für Mädchen eine besonders gefährliche Periode. Klima, [* 5] Sitten und Lebensweise können das Entstehen von Nymphomanie sehr begünstigen, besonders Verweichlichung und Müßiggang etc. Die Nymphomanie ist häufig heilbar; im ungünstigen Fall folgt den Erregungen ein langsam fortschreitender Zerfall der Geisteskräfte, oft abschreckende Unreinlichkeit, Kotschmieren, schließlich völliger Blödsinn.
Vgl. Herpain, Essai sur la nymphomanie (Par. 1812).