Andromache
,
Gemahlin des
Hektor, eine der erhabensten Frauengestalten bei
Homer. Tochter des
Königs Eetion im kilikischen
Theben, verlor sie bei der
Eroberung dieser Stadt
Vater und
Brüder, bald auch die
Mutter. Der Trojanische
Krieg raubte ihr den
Gatten; ihr
Abschied von ihm, als er in den
Kampf eilt, der, wie sie nur zu richtig ahnt, sein letzter sein
sollte, ihre
Klage bei dem Erblicken seines
Leichnams gehören zu den schönsten
Stellen der
Ilias. Bei der
Eroberung
Trojas war
Andromache
Zeugin, wie ihr Sohn
Astyanax von der
Mauer herabgestürzt wurde; sie selbst fiel dem Sohn des
Achilleus,
Neoptolemos
(Pyrrhos),
zu, dem sie nach
Epirus folgte und drei
Söhne, Molossos, Pielos, Pergamos, gebar.
Nach Virgil errichtete sie hier dem
Hektor noch ein Denkmal. Als
Neoptolemos
Hermione, des
Menelaos
[* 3] und der
Helena Tochter, heiratete, überließ er Andromache
dem
Bruder
Hektors,
Helenos,
König in
Epirus. Von
Helenos gebar den Kestrinos. Nach
dem
Tode dieses dritten Gemahls ging sie mit ihrem und des
Pyrrhos Sohn
Pergamon
[* 4] nach
Asien,
[* 5] wo sie starb und später in
Pergamon
ein Heiligtum erhielt. Die letzten
Schicksale der Andromache
sind der Gegenstand einer noch erhaltenen
Tragödie
des
Euripides, die ihren
Namen trägt.