Titel
Andresen,
1) Karl Gustav, Germanist, geb. zu Ütersen in Holstein, studierte in Kiel Philologie, bekleidete 1831-52 eine Lehrerstelle am Gymnasium zu Altona, privatisierte dann an verschiedenen Orten, war 1858-65 Oberlehrer und Prorektor in Mülheim a. d. Ruhr und siedelte darauf nach Bonn über, wo er sich 1870 als Privatdozent habilitierte und 1874 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde. Er veröffentlichte: »Über deutsche Orthographie« (Mainz 1855);
»Wortregister für deutsche Orthographie« (das. 1856, 2. Ausg. 1869);
»Die deutschen Familiennamen« (Programm, Mülh. 1862);
»Register zu J. Grimms deutscher Grammatik« (Götting. 1865);
»Über J. Grimms Orthographie« (das. 1867);
»Über die Sprache J. Grimms« (Leipz. 1869);
»Die altdeutschen Personennamen in ihrer Entwickelung und Erscheinung als heutige Geschlechtsnamen« (Mainz 1873);
»Über deutsche Volksetymologie« (Heilbr. 1876, 4. Aufl. 1883);
»Sprachgebrauch und Sprachrichtigkeit im Deutschen« (2. Aufl., das. 1881);
»Konkurrenzen in der Erklärung der deutschen Geschlechtsnamen« (das. 1883) u. a.
2) Andreas, Kunstschriftsteller auf dem Gebiet der Kupferstichkunde, geb. zu Loit in Schleswig, trat 1848 in die Freischaren ein, studierte nach deren Auflösung in Kiel, Berlin, Bonn und München, folgte 1857 einer Berufung an das Germanische Museum zu Nürnberg und siedelte 1862 nach Leipzig über, um die Hauptleitung von »Naumanns Archiv für die zeichnenden Künste« sowie die Bearbeitung der Weigelschen Auktionskataloge zu übernehmen. Nach Weigels Tod übernahm er 1870 dessen Kunstauktionsinstitut, starb aber schon Seine Hauptwerke sind: »Deutscher Peintre-Graveur«, eine Fortführung des Bartschschen Werks (Bd. 1-3, Leipz. 1864-66);
»Die deutschen Malerradierer des 19. Jahrhunderts« (Bd. 1-4, das. 1866-70; fortgesetzt von Wessely);
die neue Bearbeitung von Hellers »Handbuch für Kupferstichsammler« (Bd. 1, das. 1870) und die Fortsetzung von Naglers »Monogrammisten« (Bd. 4, unvollendet, Münch. 1868-70).