beweisen, in denen er vom deutsch-nationalen Standpunkt aus die Übergriffe der
Slawen bekämpft.
Seine letzte
Arbeit nach dieser
Richtung sind die
»Wendischen Wanderstudien« (Stuttg. 1874). In
Leipzig sich niederlassend, lieferte
Andree außerdem zahlreiche
Aufsätze in
Zeitschriften und veröffentlichte die Werke: »Vom
Tweed zur Pentlandföhrde« (Reiseschilderung,
Jena 1866);
Karl Theod., Geograph und Publizist, geb. zu
Braunschweig, studierte zu
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Jena, Berlin und Göttingen, wurde als Burschenschafter in die Demagogenuntersuchung verwickelt, aber 1838 freigesprochen. Er
ward dann Redacteur der «Mainzer Leitung», stand später mit Giehne an der
Spitze der «Oberdeutschen Zeitung» zu Karlsruhe, ging 1843 als erster Redacteur der «Kölnischen Zeitung» nach Köln,
[* 20] übernahm 1846 die
Leitung der «BremerZeitung» und kehrte 1848 nach Braunschweig zurück, wo er die «Deutsche Reichszeitung»
redigierte. Nachdem er 1851-53 als Leiter des «Bremer Handelsblattes» für eine allgemeine Zolleinigung Deutschlands
[* 21] gewirkt,
nahm er 1855 seinen Aufenthaltsort in Dresden; 1858 wurde er zum Konsul der Republik Chile für das Königreich Sachsen ernannt
und war als solcher vorübergehend in Leipzig thätig, von wo er 1863 nach Dresden zurückkehrte. Er starb in
Wildungen. Andree schrieb «Geogr. Wanderungen» (2 Bde.,
Dresd. 1859),
«Geographie des Welthandels» (2 Bde.,
Stuttg. 1867-72: 2. Aufl., ergänzt von seinem Sohne Richard, 3 Bde., 1881),
«Nordamerika in geogr. und geschichtlichen Umrissen»
(Braunschw. 1850-51; 2. Aufl. 1854). Er gab
auch die Zeitschrift «Das Westland» (3 Bde.,
Bremen
[* 22] 1851-53) heraus. In der Zeitschrift «Globus» (Hildburgh. 1861 fg., seit 1867 in Braunschweig) schuf Andree ein weit verbreitetes
Orqan für Länder- und Völkerkunde.
Richard, Geograph und Ethnograph, Sohn des vorigen, geb. zu Braunschweig, studierte
zu Leipzig Naturwissenschaften und ging 1859 nach Böhmen, wo er in einer rein czech. Gegend als Hüttenmann thätig war und
sich an den nationalen Kämpfen zwischen Deutschen und Czechen rege beteiligte. Aus jener Zeit stammen die Schriften «Tschechische
Gänge» (Bielef. und Lpz. 1872),
«Nationalitätsverhältnisse und Sprachgrenze in Böhmen» (2. Aufl., Lpz.
1870),
«Das Sprachgebiet der LausitzerWenden» (mit ethnogr. Karte, Prag
[* 23] 1873) und «Wendische Wanderstudien» (Stuttg. 1873).
Als Frucht einer Reise nach Schottland erschien «Vom Tweed zur Pentlandföhrde» (Jena 1866). Andree widmete sich seitdem ganz der
Geographie und Ethnographie
[* 24] und veröffentlichte außer mehrern populären Werken (u. a. «Abessinien», Lpz. 1869;
«Der Kampf um den Nordpol», 5. Aufl., Bielef.
1893) «Ethnogr. Parallelen und Vergleiche» (Stuttg. 1878; Neue Folge, Lpz. 1889),
«Die Flutsagen» (Braunschw. 1891). Als Mitbegründer (1873)
und Leiter der geogr. Anstalt von Velhagen & Klasing in Leipzig gab er, gemeinschaftlich mit O. Peschel, einen «Physik.-statist.
Atlas des DeutschenReichs» (Lpz. 1877),
einen «Volksschulatlas» (Bielef. 1876) und
einen «Allgemeinen Handatlas» (Bielef. und Lpz. 1881; 3. Aufl.
1892-93) heraus. Seit 1893 lebt in Braunschweig und redigiert seit 1891 den «Globus.»