Andreasberg
,
s. Sankt Andreasberg. [* 2]
Andreasberg
193 Wörter, 1'477 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Andreasberg,
s. Sankt Andreasberg. [* 2]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Andreasberg,
Sankt, Bergstadt im Kreis
[* 4] Zellerfeld des preuß. Reg.-Bez. Hildesheim,
[* 5] 11 km im SW. vom Brocken, in 600 m
Höhe, an der Nebenlinie Scharzfeld-Andreasberg
(15,20 km) der Preuß. Staatsbahnen,
[* 6] hat (1890) 3446 E., darunter 25 Katholiken, Post,
Telegraph,
[* 7] Berginspektion, Hüttenamt, Oberförsterei, evang. Kirche; Fabrikation von Kisten, Möbeln,
Cigarren, Zündhölzern und Ultramarin, Holzschleiferei, Spitzenklöppelei, bedeutende Kanarienvögelzucht. Andreasberg
ist durch seinen
seit 1487 betriebenen Bergbau
[* 8] auf den 2½ km entfernten Silbergruben in technischer Beziehung dadurch
bemerkenswert, daß die 24 erzführenden
Gänge die Bergrücken und Thäler in verschiedensten Winkeln durchsetzen, nie ihnen parallel gehen, bei
einer geringen Mächtigkeit (bis 1,25 m) sehr tief sind (Samsonschacht 810 m) und die Silbererze nur nesterweise führen;
außerdem finden sich Blei-, Kupfer-, Eisen- und Kobalterze und andere sehr schöne Mineralien.
[* 9] Die Wasserversorgung der Stadt
und der Gruben geschieht durch den Rehberqer Graben aus dem 8 km entfernten Oderteich. Seit 1862 ist Andreasberg
klimatischer
Kurort (mittlerer Barometerstand 705, Temperatur +6,68° C.) mit jährlich 2500 Kurgästen und hat Einrichtungen für Wasser-,
Fichtennadel-, Russische,
[* 10] Sol- und Moorbäder, Milch-, Molken-, Kumys- und Kefirkuren. -
Vgl. Credner, Geognost.
Beschreibung des
Bergwerksdistrikts Andreasberg
(Berl. 1865); Böcker-Wetzlar, und seine Kanarienzucht (Ilmen.
1886).
Andreasberg, Stadt und klimatischer Kurort im preuß. Regierungsbezirk Hildesheim, Kreis Zellerfeld, eine der ältesten und bedeutendsten Bergstädte des Oberharzes, an der Linie Scharzfeld-S. der Preußischen Staatsbahn, 600 m ü. M., hat oft steil aufsteigende Straßen, eine evang. Kirche, eine Berginspektion, ein Hüttenamt, eine Oberförsterei, ein Badehaus (für Fichtennadel-, Sol-, Wasserbäder etc.) Fabrikation von Möbeln und Kisten, Zigarren und Ultramarin, Holzschleiferei, mechanische Weberei, [* 12] große Sägemühlen, Spitzenklöppelei, Rindviehzucht, berühmte Kanarienvögelzucht und (1885) 3241 meist evang. Einwohner.
Der dortige Bergbau auf Silber, Blei, [* 13] Kupfer, [* 14] Eisen [* 15] und Kobalt datiert aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. und wurde zuerst von Joachimsthaler Bergleuten betrieben. Sein Abbaufeld ist nicht groß, geht aber weit in die Tiefe. Die Sohle des Samsonschachts liegt noch 190 m unter dem Spiegel [* 16] der Ostsee. Der Reichtum an Mineralien ist derartig groß, daß S. das »Mineralienkabinett des Harzes« genannt wird. Neuerdings ist der Bergbau dort sehr zurückgegangen und wird nur noch aus einigen Gruben betrieben, die zusammen das fiskalische Werk Vereinigte Gruben Samson bilden. Das für den Betrieb erforderliche Wasser wird der Stadt durch den Rehberger Graben aus dem Oderteich (s. Oder 2) zugeführt.
Vgl. Credner, Geognostische Beschreibung des Bergwerksdistrikts S. (Berl. 1865);