Ander,
Aloys, Tenorist, geb. zu Liebititz in Böhmen, ward 1845 durch Vermittelung des Sängers Wild an der Wiener Hofbühne engagiert, wo er zuerst in der Rolle des Stradella, die Wild ihm einstudiert hatte, mit durchschlagendem Erfolg auftrat. Er war seitdem der Liebling des Publikums und ist auch der Kaiserstadt treu geblieben trotz lockender Engagementsanträge, die infolge seiner Gastspielreisen an ihn ergingen. Er starb in Bad Wartenberg, in letzter Zeit von Geistesstörung befallen. Anders Gesang zeichnete sich weniger durch heroische Kraft und scharfe Charakteristik des Ausdrucks als durch Poesie, Innigkeit und künstlerischen Ernst aus, welcher seinen dramatischen Gestaltungen einen eigentümlichen Reiz verlieh.