Andechs
,
Krain, Istrien

* 3
Istrien.
Weiler in der Gemeinde Erling im
Bezirksamt
München
[* 2] II des bayr. Reg.-Bez. Oberbayern, 14 km
von
Starnberg, in
712 m Höhe, am
Ammersee, hat (1890) 208 E. und ist berühmt durch die frühere
Burg Andechs
, die sich über dem
Pfarrdorf Erling in 760 m Höhe erhebt und der Stammsitz des alten bayr. Geschlechts der
Grafen von Diessen-Andechs
war. Diese,
schon im 9. Jahrh. genannt, besaßen an der Etsch und am Inn bedeutende
Besitzungen, zu denen noch durch Heirat solche in
Franken kamen mit der Plassenburg (s. Kulmbach) als Mittelpunkt. Die
Grafen
von Andechs
wurden 1181
(Berthold II., gest. 1188) Markgrafen von Istrien,
[* 3] 1202
(Berthold III., gest. 1204)
Herzöge von
Meran
[* 4] und
durch
Otto I. (gest. 1234) Pfalzgrafen von
Burgund; mit seinem
Sohne
Otto II. erlosch 1248 das Geschlecht im Mannsstamme, während
die
Güter an
Albrecht I.,
Grafen von
Tirol,
[* 5] und die bayr.
Herzöge fielen. An
Stelle der Anfang des 13. Jahrh. von
Herzog
Ludwig
I. von
Bayern
[* 6] zerstörten
Burg Andechs
gründete
Herzog
Albrecht III. 1455 ein Benediktinerkloster, das berühmter
Wallfahrtsort wurde, gewöhnlich der «heilige
Berg» genannt. 1803 aufgehoben, kam es 1846 an König
Ludwig I., der das
Kloster
als Filiale der
Abtei St. Bonifaz in
München wiederherstellte. Seit 1856 besteht daselbst die St. Nikolausanstalt zur Erziehung
verwahrloster
Knaben (130). -
Vgl. von Öfele, Geschichte der
Grafen von Andechs
(Innsbr. 1877);