Andacht,
die Richtung der Gedanken auf irgend einen Gegenstand, besonders die Richtung der Gedanken auf Gott und göttliche Dinge, in der Absicht, sich über das Endliche, Gemeine, Selbstische zu erheben. Andachtsübungen sind in diesem Sinn Gebet, Gesang und öffentliche Gottesverehrung überhaupt, Andachtsbücher (Gebetbücher) aber solche Schriften, welche die Beförderung und Leitung religiöser Andacht bezwecken und bei Andachtsübungen als Hilfsmittel zu gebrauchen sind (s. Erbauungsbücher). Früher wurde das Wort andächtig als Ehrenbenennung solchen Personen beigelegt, bei denen man wegen ihres Amtes einen besondern Beruf zur Andacht voraussetzte, wie den geistlichen Kurfürsten und Doktoren der Theologie, welch letztere mit der Anrede »Ehrwürdige, in Gott andächtige Herren« beehrt wurden. Andächtelei ist die krankhafte Andacht.