mehr
Seide.
[* 3] Der
Verkehr ist besonders mit dem
Schwarzen
Meer, mit
Triest,
[* 4]
Fiume,
[* 5]
Venedig,
[* 6]
Livorno
[* 7] und
Marseille
[* 8] lebhaft. Im J. 1883 sind 928
Schiffe
[* 9] mit 391,987
Ton. ein- und 914 mit 387,413 T. ausgelaufen. Eisenbahnlinien führen nach
Bologna,
Brindisi und
Rom.
[* 10] An wissenschaftlichen
und andern Anstalten besitzt Ancona
[* 11] ein
Lyceum, ein
Gymnasium, ein
Gewerbeinstitut mit einer nautischen
Schule
und eine technische
Schule. Ancona
ist Sitz eines
Bischofs, des
Präfekten, des Appellhofs, eines deutschen
Konsuls und eines
Generalkommandos.
- Ancona
wurde von Syrakusanern, die
vor der Zwingherrschaft des ältern
Dionysius flohen, 380
v. Chr. gegründet und wegen der
Lage des
Orts dort, wo die sonst hafenlose
Küste aus der nordnordwestlichen in die westnordwestliche
Richtung
umbiegt,
»Ellbogen« genannt.
Unter den
Römern ward die Stadt zur
Kolonie und Hauptstadt von
Picenum erhoben und gelangte durch
Handel und Gewerbthätigkeit
(Purpurfärbereien) bald zu großem Wohlstand, besonders nachdem die Hafenanlagen durch Trajan erweitert worden waren. In der
Zeit der
Völkerwanderung ward Ancona
eine
Beute der
Goten, später (592) der
Langobarden. Als Hauptort der von
diesen errichteten
Mark Ancona
spielte es in der
Folge wieder eine wichtige
Rolle; unter den
Hohenstaufen erklärte es sich für
unabhängig und wußte als
Republik lange Zeit hindurch alle Unterjochungsversuche abzuwehren, bis sich 1532
Papst
Clemens VII. der Stadt durch den
General
Gonzaga mit
List bemächtigte
und sie dem
Kirchenstaat einverleibte. Im J. 1797 nahmen
die
Franzosen Ancona
durch
Kapitulation; 1799 ward es nach tapferer
Verteidigung von seiten des französischen
Generals Meunier durch
die
Österreicher und
Russen erobert, darauf 1805 wieder von
Napoleon besetzt, 1813 nach Vertreibung der
Franzosen von den Neapolitanern eingenommen, 1814 endlich dem
Papst zurückgegeben.
Als 1832 die
Österreicher in den
Kirchenstaat eingerückt waren, besetzten die
Franzosen, um den Einfluß jener im Land zu
paralysieren, von neuem die Stadt, die sie erst im
Dezember 1838 räumten. Im J. 1849 empörte sich Ancona
gegen
die päpstliche Herrschaft und wurde erst nach längerer Belagerung (24. Mai bis 19. Juni) und nach heftigem
Bombardement von den
Österreichern unter
Wimpffen zur
Kapitulation genötigt. Bei der nationalen
Erhebung 1859 machte die päpstliche
Regierung Ancona
zu
einem
Waffenplatz, wohin sich nach der
Niederlage bei
Castelfidardo
Lamoricière mit dem Reste
der päpstlichen
Truppen zurückzog. Aber schon 29. Sept. mußte er nach zweitägiger Beschießung die Stadt den Piemontesen übergeben.
Am wurde Ancona
dem
Königreich
Italien
[* 12] einverleibt.