Anckarström
,
Joh. Jak.,
Mörder König Gustavs III. von
Schweden,
[* 3] geb. Sohn eines
Oberstlieutenants, kam
als
Page an den schwed.
Hof,
[* 4] trat dann in die
Armee, nahm aber schon 1783 als Hauptmann seinen
Abschied. Sein Haß gegen den
König, mit dessen Maßregeln er längst unzufrieden war, wurde noch gesteigert, als dieser (1789) seine
Macht gewaltsam erweiterte. 1790 angeklagt, hochverräterische Reden gehalten zu haben, wurde Anckarström
eine Zeit
lang in strenger
Untersuchungshaft gehalten, mußte aber wegen
Mangels an
Beweisen wieder freigelassen werden. In demselben
Jahre siedelte er nach
Stockholm
[* 5] über, wo er sich mehrern Mißvergnügten anschloß und mit ihnen den
Plan zur Ermordung des Königs verabredete.
Nachdem man 1792 auf dem
Reichstag
zu Gefle vergeblich nach Gelegenheit zur Ausführung des Vorhabens gesucht halte, schoß
Anckarström
16. März, als der König in
Stockholm einen Maskenball im Opernhause besuchte, auf den König, den er tödlich verwundete.
Er wurde am folgenden
Tage entdeckt und gestand sein
Verbrechen, weigerte sich jedoch, die Mitverschworenen
zu verraten. Zum
Tode verurteilt, wurde er drei
Tage hintereinander mit Ruten gepeitscht und 27. April hingerichtet.
Falsch ist
die Überlieferung, daß nicht Anckarström
, sondern
Graf Ribbing die
Pistole auf den König abgefeuert habe.