Anckarström
,
Johann
Jakob von,
Mörder König
Gustavs III. von
Schweden,
[* 2] geb. 1762, war der Sohn eines schwedischen
Oberstleutnants
und ward
Page am königlichen
Hof,
[* 3] dann
Fähnrich bei der
Leibgarde, nahm aber schon 1783 seinen
Abschied.
Anckarström
zeigte schon früh einen abstoßenden
Charakter voller Vermessenheit und aristokratischen
Stolzes, dessen ganzen
Haß sich
der König durch sein
Streben nach Unumschränktheit und Unterdrückung des
¶
mehr
anmaßenden Adels zuzog. Wegen aufrührerischer Reden gegen Gustav III. ward er wiederholt in Prozesse verwickelt, aber nicht
überführt; 1791 verband er sich mit mehreren Unzufriedenen vom Adel zu einer Verschwörung gegen den König und erbot sich,
ihn zu ermorden. Lange suchte er vergeblich nach einer Gelegenheit. Endlich auf einem Maskenball im Opernhaus
zu Stockholm
[* 5] gelang es ihm, in die Nähe des Königs zu kommen und ihn mit einer Pistole tödlich zu verwunden.
Anckarström
gestand sein Verbrechen, weigerte sich aber standhaft, seine Mitverschwornen zu verraten. Furchtlos und ohne die geringste
Reue über seine That zu empfinden, bestieg er 27. April das Schafott, nachdem man ihn vorher mehrere Tage mit
Ruten gepeitscht hatte. Seine Familie änderte den Namen.
Vgl. Nervo, Gustave III, roi de Suède, etc. (Par. 1876).