Ancelot
(spr. angß'loh), Jacques
Arsène François, franz. Dichter, geb. zu
Havre,
[* 2] trug 1819 mit der
Tragödie «Louis IX» einen royalistischen Erfolg über Delavignes «Vêpres
siciliennes» davon, erhielt ein Jahrgeld vom Könige und wurde 1825 Bibliothekar am
Arsenal. In spätern
Trauerspielen hielt
er teils an den Regeln des Klassicismus fest, teils näherte er sich den Romantikern. Sein größter Erfolg war 1824 «Fiesque»
(nach
Schiller). 1830 verlor er Pension und
Amt. Ancelot
wurde fruchtbarer Vaudevillist und bearbeitete mit
Vorliebe Anekdoten aus dem 18. Jahrh.: «Mdme. Du
Barry», La comtesse d'Egmont" u. s. w. Doch erschien er noch mit «Maria
Padilla» 1838 auf dem
Théâtre français, worauf er 1841 Mitglied der
Akademie wurde. Er starb zu
Paris.
[* 3] Von seinen Werken sind ferner «Les familières, épitres eu vers» (1842),
pikante Satiren, zu nennen, auch das Gedicht «Marie de Brabant» (1825),
die
Schrift Six mois en Russie" (1827) und der
Roman
«L'homme du monde» (1827). Seine «Œvres
complètes» erschienen 1837. (Vgl. Frère, Ancelot
, Rouen
[* 4] 1862.) - Seine Gattin, Marguerite Louise
Virginie Ancelot
, geborene
Chardon, geb. zu Dijon,
[* 5] gest. zu
Paris, begann die schriftstellerische Laufbahn 1835 mit
dem
Lustspiele «Un mariage raisonnable». Ihr
«Théâtre complet» (4 Bde., 1848) enthält 20
Stücke; als bestes gilt «Marie
ou les trois époques» (1836). Von den
Romanen gefielen am meisten «Renée de Varville»
(2 Bde., 1853) und «La
nièce du banquier» (1853). Später erschienen u. a.: «Une familie parisienne au 19e siècle» (1856),
«Une route sans issue» (1857),
«La fille d'une joueuse» (1858),
«Antonia Vernon ou les jeunes filles pauvres» (1863),
«Un salon de Paris de 1824 à 1864» (1865).