griech.
Philosoph der ionischen
Schule,
Schüler des
Anaximandros, geboren zu Milet, gestorben um 500
v. Chr.
Er hielt nach der
Analogie des tierischen, durch
Luft und
Atmung bedingten
Lebens die atmosphärische
Luft für das Lebensprinzip
des
Universums. Aus derselben geht ihm zufolge durch Verdünnung das
Feuer, durchVerdichtung dagegen in
absteigender
ReiheWasser,
Erde und
Gestein hervor. Wie unsre
Seele, sagt das einzige echte Bruchstück seiner verloren gegangenen
Schrift Ȇber die
Natur«,
Luft seiend, uns zusammenhält, so umfaßt
Hauch und
Luft die ganze
Welt. In Übereinstimmung hiermit
soll Anaximenes auch gelehrt haben, daß die im
Mittelpunkt des Weltalls ruhende
Erde als eine breite
Fläche von der
Luft getragen werde.
griech. Philosoph aus Milet, in der zweiten Hälfte des 6. Jahrh. v. Chr., Schüler des Anaximander, nimmt
wie dieser einen unendlichen Urstoff, doch von bestimmter, nämlich luftförmiger Beschaffenheit an, aus
dem alles andere durch Verdichtung und Verdünnung hervorgeht; die Verdünnung ist Zugleich Erwärmung, die Verdichtung Erkaltung.
Dieser Urstoff bedeutet ihm zugleich das Göttliche, wie er
denn auch die Seele sich luftförmig denkt. Die Erde, ebenso Sonne,
[* 2] Mond
[* 3] und Sterne sind fest gewordene platte Scheiben, von der Luft getragen. Seine astron. und meteorolog.
Ansichten zeigen manche Fortschritte; so erkannte er die Erleuchtung des Mondes durch die Sonne, schied die Planeten
[* 4] von den
Fixsternen und stellte sie mit Sonne und Mond in eine Reihe.