Anaximenes,
griech. Philosoph aus Milet, in der zweiten Hälfte des 6. Jahrh. v. Chr., Schüler des Anaximander, nimmt wie dieser einen unendlichen Urstoff, doch von bestimmter, nämlich luftförmiger Beschaffenheit an, aus dem alles andere durch Verdichtung und Verdünnung hervorgeht; die Verdünnung ist Zugleich Erwärmung, die Verdichtung Erkaltung. Dieser Urstoff bedeutet ihm zugleich das Göttliche, wie er denn auch die Seele sich luftförmig denkt. Die Erde, ebenso Sonne, Mond und Sterne sind fest gewordene platte Scheiben, von der Luft getragen. Seine astron. und meteorolog. Ansichten zeigen manche Fortschritte; so erkannte er die Erleuchtung des Mondes durch die Sonne, schied die Planeten von den Fixsternen und stellte sie mit Sonne und Mond in eine Reihe.