Anaximĕnes,
griech.
Philosoph der ionischen
Schule,
Schüler des
Anaximandros, geboren zu Milet, gestorben um 500
v. Chr.
Er hielt nach der
Analogie des tierischen, durch
Luft und
Atmung bedingten
Lebens die atmosphärische
Luft für das Lebensprinzip
des
Universums. Aus derselben geht ihm zufolge durch Verdünnung das
Feuer, durch
Verdichtung dagegen in
absteigender
Reihe
Wasser,
Erde und
Gestein hervor. Wie unsre
Seele, sagt das einzige echte Bruchstück seiner verloren gegangenen
Schrift Ȇber die
Natur«,
Luft seiend, uns zusammenhält, so umfaßt
Hauch und
Luft die ganze
Welt. In Übereinstimmung hiermit
soll Anaximenes
auch gelehrt haben, daß die im
Mittelpunkt des Weltalls ruhende
Erde als eine breite
Fläche von der
Luft getragen werde.
Vgl. Teichmüller, Studien zur Geschichte der Begriffe (Berl. 1876).