Anastomose
(grch., d. h. Zusammenmündung), in der Anatomie die Vereinigung zweier Gefäßäste, entweder unmittelbar miteinander zur Bildung eines Bogens oder Winkels, oder mit Hilfe eines dritten (Kollateralgefäß). Findet dies mit mehrern Gefäßästen an einer und derselben Stelle statt, so entsteht ein Gefäßnetz. Sämtliche Gefäße zeigen dergleichen Vereinigungen, am häufigsten die Kapillaren, sodann die Lymphgefäße und Venen, am seltensten die Arterien.
Die der
Arterien sind in pathol. Hinsicht die wichtigsten, da durch dieselben der
Kreislauf
[* 2] gesichert wird
und sich von benachbarten
Ästen her ohne wesentlichen Nachteil (als
Kollateralkreislauf) wiederherstellt, wenn auch der eine
Hauptast unwegsam geworden ist. Daher kann es auch der
Chirurg wagen, den zu einem ganzen
Gliede gehenden Hauptarterienstamm
zu unterbinden, ohne das
Glied
[* 3] in Gefahr des
Absterbens zu setzen, wenn nur die
Unterbindung unterhalb einer
Stelle geschieht, wo bereits Kollateralgefäße aus dem unterbundenen
Stamme abgehen. - Anastomose
heißen auch die
Verbindungen peripherer
Nerven.
[* 4]