Titel
Ananīas,
jüd. Hoherpriester, 48‒59 n. Chr., trat gegen den Apostel Paulus in Jerusalem und zu Cäsarea feindlich auf (Apostelg. 23, 2; 24, 1) und herrschte noch nach seinem Rücktritt vom Amte wie ein Despot zu Jerusalem, bis er beim Ausbruch des jüd. Krieges (66) als ein Römerfreund ermordet wurde. – Ananias hieß auch ein Christ zu Jerusalem, der nach Apostelg. 5, 1‒11 seine Güter zum besten der Gemeinde verkaufte, aber im Einverständnis mit seiner Gattin Sapphira einen Teil des Erlöses zurückbehielt und, deshalb von Petrus hart getadelt, plötzlich mit Sapphira den Geist aufgab. Den Tod des Ananias stellt ein Raffaelscher Karton dar (South-Kensington-Museum in London). Ein anderer Ananias war ein Judenchrist zu Damaskus, welcher nach der Apostelgeschichte (9, 10 fg.) dem Paulus durch Handauflegung das Augenlicht wiedergab und ihn taufte. Die kirchliche Sage macht ihn zum Bischof von Damaskus und zum Märtyrer.