(spr. -ánji),Stadt in der ital.
ProvinzRom,
[* 2] an der
EisenbahnRom-Neapel auf einer Anhöhe gelegen, Bischofsitz seit dem 5. Jahrh., hat eine alte, aber
stark modernisierte
Kathedrale (in welcher
Barbarossa,
Friedrich II. und
Manfred exkommuniziert wurden) mit Mosaikboden und byzantinischen
Gemälden, ein schönes Stadthaus, alte Stadtmauern, eine
Wasserleitung,
[* 3] Weinbau und (1881) 6347 Einw. Die Stadt
ist Geburtsort der
PäpsteInnocenz III.,
Gregor IX.,
Alexander IV. und
Bonifacius VIII. Vom alten Anagnia, Hauptstadt der
Herniker,
sind noch riesige Unterbauten vorhanden.
(spr. anánji), Stadt im Kreis
[* 5] Frosinone der ital. ProvinzRom, in 460 m Höhe und in fruchtbarer Umgebung, hat
(1881) 7758 E. und ist Sitz eines 487 errichteten Bistums. In der Nähe befinden sich Schwefelquellen und Schwefelminen. Der
häufige Aufenthalt der Päpste in Anagni hat manches Denkmal mittelalterlicher Kunst hinterlassen, so die
Kathedrale mit schönen Fresken und Musivarbeiten des 13. Jahrh. von der berühmten Künstlerfamilie
der Cosmaten und mit dem lebensgroßen StandbildeBonifacius' VIII., der hier geboren und ganz besonders thätig für die Ausschmückung
der Kirche war. Das alte Anagnia, Hauptstadt der Herniker, wurde 305 v. Chr. röm. Municipium.