Anadyomene
,
d.i. die Auftauchende, ein der
Aphrodite
[* 2] (s. d.) in
Bezug auf ihren Ursprung aus dem
Meere gegebener
Beiname. Der
Maler
Apelles stellte die Göttin dar, wie sie aus dem
Meere auftauchte und ihr nasses
Haar
[* 3] mit den
Händen ausdrückte. Das
Bild stand auf der
Insel Kos im
Tempel
[* 4] des
Asklepios.
[* 5] Von den Koern kaufte es gegen
Erlaß von 100
Talenten
Abgaben
Augustus, der es zu
Rom
[* 6] in dem
Tempel des Julius
Cäsar aufstellen ließ. Das
Bild
war in den untern
Teilen schon verdorben,
aber niemand wagte es zu restaurieren; da die Verderbnis zunahm, ersetzte es Nero durch ein Werk des Dorotheus. In der
«Griechischen Anthologie»
wird die Anadyomene
des
Apelles in mehrern
Epigrammen gefeiert. -
Vgl. Benndorf in den «Mitteilungen des Archäologischen Instituts in Athen», [* 7] Bd. 1 (Athen 1876).