Anabiōtisch
(griech.), wiederbelebungsfähig, im
Gegensatz von tot, nennt
Preyer diejenigen
Pflanzen und
Tiere, welche
sich, sei es im embryonischen oder ausgewachsenen Zustand, in einem durch äußere Verhältnisse erzwungenen
Scheintod
befinden, wenn ihnen durch Mangel an
Wasser oder
Wärme
[* 2] die Möglichkeit der freien Entfaltung ihrer Lebensthätigkeiten zeitweise
entzogen ist. Anabiotisch
sind also die im
Trocknen gehaltenen Pflanzensamen und tierischen
Keime, ferner die Rädertierchen und andre
Infusorien, welche eintrocknen und nach der Befeuchtung wieder aufleben, oder die
Tiere, welche, ohne
Schaden
zu nehmen, durch und durch zu
Eis
[* 3] frieren können, was selbst bei
Fischen und
Fröschen zu wiederholten
Malen konstatiert worden
ist. Der übergang aus diesem Zustand zur völligen
Entwickelung der Lebensthätigkeit heißt
Anabiose.
Vgl. Preyer, Naturwissenschaftliche Thatsachen und Probleme (Berl. 1880).