Ana
(lat., die Endung des
Neutrum Pluralis der
Adjektive auf -anus) bildet, an einen Eigennamen gefügt, häufig den
Titel für Sammlungen von Anekdoten, Aussprüchen, kleinen
Aufsätzen und allerlei Nachrichten, die in
Beziehung zu jenen Eigennamen
stehen. Die Benennung wurde zuerst in
Frankreich
Sitte, wo sie die
Brüder Dupuys mit «Scaligerana»
(Haag
[* 2] 1666) in Anwendung brachten. Ihrem
Beispiel folgte man in
Holland, England («Baconiana»
, 1679),
Deutschland
[* 3] («Taubmanniana»
,
Berl. 1748; «Kotzebueana»
, Hamb.
1809; «Schilliana»
, ebd. 1810; «Müllneriana»
,
Lpz. 1820; «Gallettiana»
, Berl.
1867),
Dänemark
[* 4] («Tychoniana»
, 1770) und Nordamerika
[* 5] (Washingtoniana"
, 1800).
Später hat England gute Ana
geliefert, z. B. «Addisoniana»
(1803),
«Walpoliana»
(Lond. 1804),
«Parriana»
(2 Bde.,
ebd. 1828-29),
«Johnsoniana»
(1836). Wissenschaftlich wichtig sind «Menagiana»
(Par. 1715),
«Colomesiana»
, «Gundlingiana»,
«Perroniana» und «Thuana».
Ein Verzeichnis der Ana giebt Ludewig in «Le
[* 6]
Livret des Ana»
(Dresd. 1837),
nachgedruckt (vermehrt) in Namurs «Bibliographie des ouvrages publiés sous le nom d'A.» (Brüss. 1839). -
Vgl. Mohr, De la bilbiographie des Ana (Brüss. 1882).
Die größte Sammlung gab Garnier heraus (10 Bde., Par. 1789-91). Außerdem versteht man heute unter «Shakespeariana», «Goetheana» u. s. w. die auf die betreffende Persönlichkeit bezüglichen Schriften.