(das alte Anaphe), eine der südlichen
Cykladen, zwischen
Astropalia und Thira, 36 qkm (0,65 QM.) mit (1879) 687 Einw.
und gleichnamigem Hauptort.
Geologisch ist Anáphi interessant wegen der verschiedenen
Gesteine,
[* 3] die, neben- oder übereinander
gelagert, sie zusammensetzen:
Schiefer,
Syenit, Granit,
Serpentin,
Asbest,
Feldspat,
Kalk und
Marmor. Bleierze
mit 39-70 Proz.
Blei
[* 4] werden ausgebeutet. Auf der Südküste liegen die
Ruinen eines Apollontempels. Nach der
Sage ließ
Apollon
[* 5] die
Insel durch einen ins
Meer abgeschossenen
Pfeil entstehen, um die zurückkehrenden
Argonauten zu retten, die ihn bei drohendem
Schiffbruch um
Hilfe angerufen hatten.
oder Naphi, altgrch. Anaphe, die südöstlichste der zu Griechenland
[* 6] gehörigen Cykladen, 23 km
östlich von Thira (Santorin), gehört zur Eparchie Thira des Nomos Cykladen und hat (1889)) 658 E. Die 47 qkm große, aus krystallinischen
Gesteinen aufgebaute Insel ist im ganzen kahl, hat einige fruchtbare Thalschluchten, die etwas Getreide,
[* 7] Wein, Öl und Feigen
sowie im Überfluß Zwiebeln hervorbringen. Außerdem giebt es einiges Hornvieh, Schafe
[* 8] und zahlreiche
Rebhühner.
Der Hauptort liegt im westlichsten Teile der Insel; 5 km östlich davon, ungefähr in der Mitte der Insel, lag die alte Stadt
Anaphe, von der eine gepflasterte Straße in südöstl. Richtung nach dem an der Südküste befindlichen Hafenplatze führte.
Ungefähr 4 km östlich von diesem lag das bedeutendste Heiligtum der Insel, das des Apollon Ägletes (oder
Asgelatas), der nach der Sage auf das Flehen der Argonauten in finsterer Sturmesnacht die Insel als Zufluchtsort für dieselben
aus dem Meere hatte auftauchen lassen.