(spr. amiróh; lat. Amyraldus), Moyse, reform. Theolog, geb. im Sept. 1596 zu Bourgueil, studierte in Poitiers
die Rechte, später in Saumur Theologie, wo er 1626 Pfarrer, 1633 Professor wurde und starb. Amyraut ward beschuldigt,
den zu Dordrecht
[* 3] verdammten Arminianismus (s. Arminianer) zu erneuern, weil er in dem «Traité de la prédestination»
(1634) und in Streitschriften den sog. Universalismus hypotheticus vertrat, wonach Gott will, daß alle Menschen selig werden,
wenn sie glauben. Die franz. Synoden sprachen ihn von dem Vorwurf der Ketzerei frei, die Holländer und
Schweizer dagegen führten ihre Anklagen fort und richteten gegen ihn die «Formula consensus» (1675).
Von s zahlreichen theol. Werken ist noch zu nennen: «La morale chrétienne»
(6 Bde., Saumur 1652-60). -
Vgl. Sabatier, Etude historique sur l'universalité de M. Amyraut (Par. 1867).