(Kossowopolje), große und fruchtbare
Ebene in
Serbien,
[* 2] westlich von
Prischtina, am Nordabhang des
ScharDagh,
berühmt durch zwei mörderische Türkenschlachten, die eine im Juni 1389 zwischenMurad I. und den
Serben
unter ihrem
Kaiser Lazar, in welcher beide Herrscher fielen und die
Freiheit der
Serben vernichtet ward;
serb. Kosovo polje, eine 52 km lange und 22 km breite, gut bevölkerte Hochebene
im türk. Serbien (Wilajet Kosovo), ein alter Seeboden (Seehöhe in der Mitte an 550 m). Die
Gewässer sammelt die Sitnica, zum Stromgebiet der Morava gehörig. Südlich vom Becken ragt das hohe Schargebirge empor, durch
das der Paß
[* 3] von Kačanik die Verbindung nach Macedonien vermittelt. Die Landschaft diente als Knotenpunkt wichtiger Straßen
oft als Schlachtfeld. Berühmt ist die Schlacht am Sankt
[* 4] Veitstage (serb. Vidov dau), zwischen
dem SultanMurad I. und dem serb. Fürsten Lazar mit bosn. Hilfstruppen. Ein serb.
Edelmann Milosch drang bis zum Sultan vor und
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stieß ihn nieder; sofort wurde Murads Sohn Bajezid I. zum Sultan proklamiert, der die Schlacht alsbald gewann. Lazar fiel in
Gefangenschaft und wurde nebst vielen Edelleuten enthauptet. Eine spätere Sage schreibt die Niederlage dem Verrat des Schwiegersohnes
Lazars, dem serb. Teilfürsten Wuk Brankowitsch zu. Eine zweite Schlacht fand ebendort statt,
als der ungar. Reichsverweser Johs. Hunyady ohne Einverständnis mit dem damaligen Serbenfürsten GeorgBrankowitsch durch Serbien
gegen die Türken zog. Hunyady erlitt eine vollständige Niederlage, wurde auf der Flucht gefangen und erst nach langem Verhandlungen
freigelassen.