Amsdorf
,
Nikolaus von, Mitarbeiter
Luthers, geb. wahrscheinlich zu
Torgau,
[* 2] studierte in Wittenberg,
[* 3] wo
er 1504
Magister, 1507
Baccalaureus, 1511
Licentiat der
Theologie wurde und sich in inniger Freundschaft
Luther anschloß. Er
begleitete ihn 1519 nach
Leipzig,
[* 4] 1521 nach Worms
[* 5] und war Mitwisser seiner Entführung auf die Wartburg. Als
Superintendent
zu
Magdeburg
[* 6] ordnete Amsdorf
1524 das dortige Kirchenwesen im prot.
Sinne, ebenso 1528 zu Goslar,
[* 7] 1534 zu
Einbeck,
[* 8] 1539 zu
Meißen.
[* 9] Am ward er durch
Luther zum evang.
Bischof von
Naumburg-Zeitz geweiht, aber schon 1546 verjagt.
der schon zu
Luthers Lebzeiten jede Verständigung mit Gegnern hintertrieben hatte, war nach dessen
Tode ein Führer der streng
luth. Partei, lebte nun zwei Jahre in
Weimar
[* 10] und wirkte für die Gründung der streng luth.
Universität
Jena
[* 11] im Gegensatz gegen das Melanchthonische Wittenberg. Die heftige Opposition gegen das Interim (s. d.)
trieb ihn wieder nach
Magdeburg, wo er und Flacius (s. d.) die Führer der luth.
Orthodoxie waren. Nach der
Übergabe
Magdeburgs
an
Moritz von
Sachsen
[* 12] erhielt Amsdorf
ein
Asyl zu Eisenach
[* 13] ohne bestimmtes
Amt als höchster Ratgeber in kirchlichen
Dingen für die Ernestinischen
Länder. Auf dem Wormser Kolloquium 1557 veranlaßte er die entschiedene
Absonderung der strengen
Lutheraner von
Melanchthon, blieb jedoch persönlich unangetastet, als 1561 die Flacianer entlassen wurden. Amsdorf
starb zu
Eisenach. -
Vgl. E. J. Meier, Das Leben der Altväter der luth.
Kirche, hg. von Meurer, Bd. 3 (Lpz. 1863).