Ampulla
(lat.), s. v. w.
Ampel (s. d.). Ampulla
chrismatis, das
Gefäß,
[* 2] worin in der römischen
Kirche seit dem 4. Jahrh.
geweihtes
Öl zur
Salbung der
Katechumenen und der Sterbenden
(Chrisma) sowie auch
Wein und
Wasser zum
Abendmahl aufbewahrt werden.
Die Ampulla
Remensis (la sainte ampoule), der
Sage nach bei der
Salbung des Frankenkönigs
Chlodwig 496 zu
Reims
[* 3] durch eine
Taube vom
Himmel
[* 4] herabgebracht, enthielt das unversiegbare
Öl, womit seit 1179 die
Könige gesalbt wurden, ging aber
während der
Revolution 1794 in Trümmer.
Blutampullen (ampullae
sanguinolentae) sollen nach katholischer, von
Pius IX. sanktionierter,
aber durchaus unbeweisbarer
Annahme Behälter sein, in denen das
Blut der
Märtyrer gesammelt und bei den
Gebeinen derselben in den
Katakomben aufbewahrt wurde.
Vgl. Kraus, Über Blutampullen (Freiburg [* 5] 1872).