Amphitruo
,
s. Amphitryon.
Amphitruo
3 Wörter, 26 Zeichen
Amphitruo,
s. Amphitryon.
(Amphitruo
), im griech. Mythus König von Tiryns, Sohn des Alkäos, Enkel des Perseus.
[* 3] Da sein Oheim Elektryon, Herrscher von Mykenä,
[* 4] von den Teleboern oder Taphiern seiner Herden beraubt, zur Rache gegen dieselben
auszog, übergab er das Reich und seine Tochter Alkmene (s. d.) der Obhut des Amphítryon, wurde aber von diesem noch
vor dem Zug
unversehens erschlagen. von Elektryons Bruder Sthenelos verjagt, floh mit Alkmene nach Theben zu
dem Bruder seiner Mutter, Kreon, der ihn von der Blutschuld reinigte. Um aber Alkmenes Hand
[* 5] zu erlangen, sollte er die Taphier
züchtigen. Er zog mit Kreon gegen sie zu Felde, erreichte aber seinen Zweck nicht eher, als bis Komätho, des Pterelaos Tochter,
aus Liebe zu Amphítryon ihrem Vater das goldene Haar
[* 6] abschnitt, an dem die Erhaltung seines Lebens hing.
Das Reich desselben schenkte Amphítryon dem Kephalos, einem seiner Mitstreiter; Komätho aber tötete er für ihren Verrat. Zeus [* 7] war ihm, indem er seine Gestalt angenommen, bei Alkmene zuvorgekommen; diesem gebar sie Herakles, [* 8] dem Amphítryon aber den Iphikles. Amphítryon fiel in einem Kampf gegen die Minyer, welche er mit dem jungen Herakles, um Theben von einem Tribut zu befreien, bekriegte. Griechische Komiker, Plautus, Molière und H. v. Kleist haben die Geschichte des Amphítryon und seiner Gattin zu Lustspielen benutzt. Nach einer Stelle im Molièreschen Lustspiel (Akt III, 5, 89) hat Amphítryon die Bedeutung eines wohlhabenden Mannes erhalten, der gern den Wirt macht.