Amphitheater
bei den Römern das zu Tierkämpfen und Fechterspielen bestimmte Theater. [* 2] In seiner Mitte lag die mit Sand überschüttete, meist elliptisch gestaltete, häufig mit starken Untermauerungen versehene Arena (s. d.). Rings um diese lief eine massive Mauer, auf der man ein Gitter zum weitern Schutz gegen die Tiere anzubringen pflegte. Hinter dieser erhoben sich, treppenförmig emporsteigend, die um den ganzen Raum laufenden Sitzreihen, von denen die untern für die Senatoren, Ritter u. s. w., die obern, mehr rückwärts gelegenen für das Volk bestimmt waren.
Über einen oder mehrere
Gänge, welche das Amphitheater
umzogen, gelangte man zu den verschiedenen
Treppen,
[* 3] die nach den Sitzreihen führten.
Früher als in
Rom
[* 4] wurden in
Campanien steinerne Amphitheater
gebaut; das älteste erhaltene ist das von
Pompeji.
[* 5] In
Rom, wo bis dahin die Kampfspiele auf dem
Forum
[* 6] abgehalten wurden, ließ
Cäsar 44
v. Chr. das erste größere Amphitheater
für Fechterspiele
errichten; es war von Holz
[* 7] und wurde nach beendigtem
Spiele abgetragen. Das unter
Augustus (29
v. Chr.) von Statilius
Taurus
errichtete steinerne Amphitheater
war wenigstens zum
Teil noch aus Holz erbaut, denn es wurde unter Nero durch
Feuer
verzehrt. Dann erbauten Vespasian und
Titus
¶
mehr
das noch jetzt in seinen Trümmern großartige, als Kolosseum
[* 9] (s. d. und Tafel: Rom I,
[* 8]
Fig. 3) berühmte steinerne Amphitheater.
Diesem
ähnlich ist das Amphitheater
zu Verona,
[* 10] dort Arena genannt. Außer diesen hatten die meisten größern Städte des Römischen Reichs ihre
Amphitheater
, namentlich in Italien,
[* 11] Gallien, Spanien
[* 12] und Afrika,
[* 13] am wenigsten in Griechenland.
[* 14] Gut erhaltene Reste
von Amphitheater
finden sich in Italien, abgesehen von Rom und Verona, zu Pompeji, Pozzuoli, Capua, Syrakus,
[* 15] Catania;
in Istrien [* 16] zu Pola; [* 17]
in Frankreich zu Nimes, [* 18] Arles und Fréjus;