Amphion
,
[* 2] griech.
Heros, Sohn des
Zeus
[* 3] und der
Antiope, Zwillingsbruder des
Zethos. Ausgesetzt, wurden
die
Brüder von einem
Hirten gefunden und erzogen. Amphion
erhielt von
Hermes
[* 4] oder
Apollon
[* 5] oder den
Musen
[* 6] die
Gabe des
Gesangs und Saitenspiels,
Zethos ward
Jäger und
Hirt. Inzwischen ward ihre
Mutter
Antiope (s. d.) von ihrem Oheim
Lykos und dessen Gemahlin
Dirke grausam
behandelt. Erwachsen, rächten die beiden
Brüder ihre
Mutter, töteten den
Lykos und banden dessen Gemahlin
Dirke an einen wilden
Stier, der sie zu
Tode schleifte.
Darauf bauten sie
Theben und ummauerten die Stadt, wobei die Felsenblöcke, von Amphions
Spiel bezaubert, von selbst sich zusammenfügten.
Amphion
vermählte sich mit
Niobe (s. d.), gab sich aber, über das
Schicksal seiner von
Apollon und
Artemis
[* 7] getöteten
Kinder untröstlich, den
Tod. Die
Brüder erhielten ein gemeinsames
Grab und wurden als die »weißrossigen
Dioskuren«
[* 8] verehrt
oder glänzten als »die
Zwillinge«, Amphion
die
Lyra
[* 9] haltend, am
Himmel.
[* 10] Die 1546 in den
Thermen des
Caracalla aufgefundene berühmte
Marmorgruppe, ehemals im
Palazzo
Farnese zu
Rom,
[* 11] jetzt im Nationalmuseum zu
Neapel,
[* 12] der
Farnesische
Stier genannt,
stellt die Bestrafung der
Dirke
dar
¶
mehr
(s. Tafel »Bildhauerkunst
[* 14] II«,
[* 15] Fig. 9). Amphion
mit der Leier neben Zethos findet sich auf einem schönen Relief des Palazzo Spada in
Rom (vgl. Abbildung).