(Amphitruo), im griech.
Mythus König von
Tiryns, Sohn desAlkäos, Enkel des
Perseus.
[* 2] Da sein Oheim Elektryon, Herrscher von
Mykenä,
[* 3] von den Teleboern oder Taphiern seiner
Herden beraubt, zur
Rache gegen dieselben
auszog, übergab er das
Reich und seine Tochter
Alkmene (s. d.) der Obhut des Amphítryon, wurde aber von diesem noch
vor dem Zug
unversehens erschlagen. von ElektryonsBruder Sthenelos verjagt, floh mit
Alkmene nach
Theben zu
dem
Bruder seiner
Mutter,
Kreon, der ihn von der Blutschuld reinigte. Um aber
AlkmenesHand
[* 4] zu erlangen, sollte er die Taphier
züchtigen. Er zog mit
Kreon gegen sie zu
Felde, erreichte aber seinen
Zweck nicht eher, als bis
Komätho, des
Pterelaos Tochter,
aus
Liebe zu Amphítryon ihrem
Vater das goldene
Haar
[* 5] abschnitt, an dem die
Erhaltung seines
Lebens hing.
Das
Reich desselben schenkte Amphítryon dem
Kephalos, einem seiner Mitstreiter;
Komätho aber tötete er für ihren
Verrat.
Zeus
[* 6] war ihm,
indem er seine Gestalt angenommen, bei
Alkmene zuvorgekommen; diesem gebar sie
Herakles,
[* 7] dem Amphítryon aber den
Iphikles. Amphítryon fiel in einem
Kampf gegen die
Minyer, welche er mit dem jungen
Herakles, um
Theben von einem
Tribut zu befreien, bekriegte.
GriechischeKomiker,
Plautus,
Molière und H. v.
Kleist haben die Geschichte des Amphítryon und seiner
Gattin zu
Lustspielen benutzt. Nach
einer
Stelle im Molièreschen
Lustspiel
(Akt III, 5, 89) hat Amphítryon die Bedeutung eines wohlhabenden
Mannes erhalten,
der gern den Wirt macht.
(lat. Amphitruo oder Amphitryo), in der griech. Sage Sohn des Alkaios, Königs von Tiryns, und der Astydameia
oder Laonome oder Hipponome, Enkel des Perseus. Seines VatersBruder Elektryon (s. d.), König von Mykenä, dessen Söhne im
Kampf gegen die Teleboer gefallen waren, übergab ihm sein Königreich und seine Tochter Alkmene (s. d.)
zur Gattin. Amphitryon erschlug aber im Zorn oder unvorsätzlicherweise den Elektryon, und nun vertrieb ihn Sthenelos,
ein anderer Oheim, mit Alkmene aus Argolis. Er floh nach Theben zu Kreon und besiegte den König der Teleboer, Pterelaos, dem
seine Tochter Komaitho aus Liebe zu Amphitryon im Schlafe das goldene Haar, das seine Unsterblichkeit bedingte,
abgeschnitten hatte. Amphitryon tötete aber die treulose Komaitho und schenkte das eroberte Land dem Kephalos, der an dem Zuge teilgenommen
hatte.
Während A.sAbwesenheit von Theben zeugte Zeus mit Alkmene den Herakles, Amphitryon selbst nach seiner Rückkehr den Iphikles. Alkmene
oder ihr Vater hatte dem Amphitryon nämlich das Gelübde abgenommen, ihr nicht zu nahen, bis er ihre Brüder gerächt
habe, oder Alkmene hatte überhaupt die Vermählung mit ihr als Preis ausgesetzt für die Rächung ihrer Brüder. Amphitryon fiel in
einer Schlacht gegen die Minyer, die er mit Herakles bekriegte, und ward in Theben begraben. Sophokles behandelte
die Sage von in einer verloren gegangenen Tragödie; Plautus und nach ihm Molière, J. D. Falk (1804) und H. von Kleist benutzten
den Stoff zu Lustspielen. Nach dem Molierèschen Stück III, 5 (l'Amphitryon où l'on dîne) wird Amphitryon als Bezeichnung eines freundlichen
Gastgebers gebraucht.