Amper,
Fluß, s. Ammer.
4 Wörter, 24 Zeichen
Fluß, s. Ammer.
(Emberiza L.), Vögelgattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Finken (Fringillidae) und der Unterfamilie der Ammern (Emberizinae), Vögel mit kegelförmigem, kurzem, zusammengedrücktem, spitzem, am Mundwinkel eckig und steil herabgebogenem Schnabel, dessen Oberschnabel schmäler und meist niedriger als der Unterschnabel ist und einen vorspringenden, in eine entsprechende Aushöhlung des Unterkiefers passenden Höcker am Gaumen besitzt, nicht großen, mäßig zugespitzten Flügeln, in denen die zweite und dritte Schwinge am längsten zu sein pflegen, kurzen, langzehigen Füßen, deren hinterste Zehe einen großen, krummen, oft spornartig verlängerten Nagel trägt, und ziemlich langem., etwas breitfederigem, am Ende schwach ausgeschnittenem Schwanz.
Das Gefieder wechselt meist nach Alter und Geschlecht. Sie gehören meist der Nordhälfte der Erde an, leben in Buschwerk oder Röhricht, vorzüglich in der Ebene, halten außer der Brutzeit in größern Scharen zusammen und siedeln sich auch gern in der Nähe menschlicher Wohnungen an. Einige sind Wandervögel die meisten Strichvögel. Ihr Gesang ist sehr einfach. Sie gewöhnen sich leicht an die Gefangenschaft. Die Nahrung besteht aus Sämereien und Insekten. Alle Arten haben ein wohlschmeckendes Fleisch.
Man teilt sie, besonders nach der verschiedenen Beschaffenheit des Gaumenhöckers und des Nagels an der Hinterzehe, gewöhnlich in zwei Gruppen, in Buschammern (Emberizae fructicetae) und in Sporenammern (E. calcaratae). Die bekannteste Art unter den Buschammern ist der Goldammer (Emmerling, Gelbgans, Emberiza citrinella L.), 17 cm lang, 27 cm breit, an Kopf und Unterseite goldgelb, auf dem Rücken rostfarbig mit schwarzbraunen Schaftflecken, am Bürzel rostrot; findet sich in Mitteleuropa und einem großen Teil Asiens, besonders in Südsibirien, schweift im Herbst und Winter scharenweise umher und findet sich dann auch auf den Straßen und Höfen ein. Er baut auf der Erde unter einem Büschchen, legt (jährlich zweimal) 4-5 gräulichbraun gefleckte, bekritzelte und fein geäderte Eier.
Der Zippammer (Bart- oder Rotammer, E. cia L.) ist ziemlich so groß wie der Goldammer, doch schmächtiger. Kopf, Kehle und Kropf des Männchens sind aschgrau; durch das Auge läuft ein schwarzbrauner Streifen; Brust, Bauch und Rücken sind rostfarbig, letzterer mit schwarzen Längsflecken. Beim Weibchen ist der Unterleib mit schwarzbraunen Schaftstrichen gezeichnet. Er findet sich häufig in südeuropäischen Gebirgen, auch in Asien bis zum Himalaja, bei uns (vom April bis November) am Mittelrhein und im südöstlichen Baden.
Das Nest steht am Rhein in Ritzen und Höhlungen der Weinbergsmauern und enthält 3-4 grau-weißliche, mit grauschwarzen Fäden gezeichnete Eier. Er brütet wahrscheinlich zweimal im Jahr. Allbekannt ist der Rohrammer (Rohr-, Moos-, Wassersperling, Schilfvogel, Schilfschwätzer, E. schoeniclus L.), 16 cm lang, 23 cm breit, mit 5,5 cm langem Schwanz, oberseits rotbraun mit rostgelben Federrändern, unterseits weißlich mit dunklern Schaftstrichen, beim Männchen am Vorderhals, Wangen und Oberkopf schwarz, beim Weibchen braun mit weißer Kehle, am Bürzel aschgrau, schwarz gestrichelt, mit braunem Augenring, dunkelbraunem Schnabel und bräunlichen Füßen; findet sich in ganz Europa und Westasien mit Ausschluß der Gebirge an sumpfigen Orten mit hohem Pflanzenwuchs.
In der Gefangenschaft, wo er sehr zahm wird und unterhaltend ist, erhält man ihn am besten mit Nachtigallfutter. Das Nest steht sehr versteckt auf dem Erdboden und enthält im Mai und Anfang Juli 5-6 mit Flecken, Äderchen etc. gezeichnete, grau- oder braunweiße Eier. Nach der Brutzeit besucht er in kleinen Flügen Getreidefelder und klaubt die Ähren aus. Er geht im Herbst bis Südeuropa und Nordafrika. Der Grauammer (Gerstenammer, Strumpfweber, Wiesen-, Winter-, Lerchenammer, E. millaria L.), 19 cm lang, 29 cm breit, aschgrau, lerchenfarbig mit dunklern Schaftstrichen, an der Brust weiß, braun gestrichelt, aus dem Bürzel grau mit dunklern Schaftstrichen, mit dunkelbraunem Auge, horngelbem Schnabel und blaßgelben Füßen; findet sich beinahe in ganz Europa und in Westasien, erscheint auch in Ägypten und auf den Kanarischen Inseln und bevorzugt weite fruchtbare Ebenen mit Bäumen und Sträuchern. Er verbreitet sich in Mitteldeutschland mehr und mehr
und ist in Ungarn sehr gemein. Er baut auf der Erde, gern in Winterrapsfeldern, und legt im April und Juni 4-6 weißliche, mehr oder weniger violett und braun gefleckte Eier. Wegen des wohlschmeckenden Fleisches wird ihm sehr nachgestellt, für den Käfig ist er wenig empfehlenswert. Der Ortolan (Gartenammer, Fett-, Feld-, Sommerammer, Gärtner, Grünzling, Heckengrünling, E. hortulana L.), 16 cm lang, 26 cm breit, ist auf der Oberseite sperlingsfarbig, Gesicht und Kehle gelb, mit grauer Brustbinde, am Bürzel braungrau mit dunkeln Schaftstrichen, unterseits rostrot, mit dunkelbraunem Auge und rötlich hornfarbenem Schnabel und Füßen. Er bewohnt einen großen Teil Europas, in Deutschland die untern Elbgegenden, die Mark, Schlesien, die Lausitz, Westfalen und die Rheinlande, findet sich auch in Asien bis zum Altai und wandert im Winter bis West- und Ostafrika. Er liebt wasser- und buschreiche Gegenden, nistet in Gebüschen, legt 4-6 gräuliche, auch graurötliche, mit braunen Strichelchen bespritzte Eier und wird, gefangen, sehr leicht zahm. In Südeuropa wird er auf Ortolanherden gefangen und mit Hirse und in Milch eingequellten Semmeln, denen man Gewürze beimischt, gemästet.
Schon die alten Römer achteten den gemästeten Ortolan als Leckerbissen. Die besten kommen aus Cypern, von wo jährlich über 100,000 Stück gerupft und in Mehl oder Hirse gepackt, wohl auch mit Essig und Gewürzen gepökelt, in kleinen Fäßchen versandt werden. Die schönste Ammerart ist der schwarzköpfige Ammer (Ortolankönig, Pracht- oder Kappenammer, E. melanocephala. Scop.), 18,5 cm lang, 29 cm breit, am Kopf schwarz, oberseits lebhaft rotbraun, am Bürzel rostrot, unterseits gelb, mit dunkelbraunem Auge, hornblauem Schnabel und bräunlichgelben Füßen. Er bewohnt Südosteuropa, namentlich Dalmatien und Griechenland, Südwestasien bis Indien, besonders Persien; selten kommt er nach Süddeutschland. In Persien sammeln sich nach der Brutzeit große Scharen, welche die Felder arg verwüsten. Zu den Sporen- oder Lerchenammern (Plectrophanes M. et W.), mit kleinem Schnabel, wenig bemerkbarem Gaumenhöcker, kräftigen Füßen und langem Sporn, zählt der Schneeammer (Schnee-, Wintervogel, Schneeortolan, Berg- oder Eisammer, Emberiza nivalis L.), 17-19 cm lang, 31-34 cm breit, ist im Sommer weiß, auf Mantel, Schultern, Handschwingen und den mittelsten vier Schwanzfedern schwarz, im Winter auf Ober- und Hinterkopf braun, auf Schultern und Mantel schwarz, an den Seiten rostgelblich; der Augenring ist braun, der Schnabel im Sommer schwarz, im Winter orangegelb, die Füße sind schwarz.
Der Schneeammer bewohnt den hohen Norden Europas, Asiens und Amerikas, ist auf Island der gemeinste Landvogel und wandert in ungeheuern Scharen, familienweise zeigt er sich im Winter auch im südlichen Deutschland. In seinem Betragen steht er zwischen den übrigen Ammern und den Lerchen. Sein Fleisch wird geschätzt, sein Gesang belebt die traurigen Einöden der Polarländer. Ebendahin gehört auch der Lerchenammer (Ammer-, Lerchen-, Sporenfink, Plectrophanes lapponica L.), 16 cm lang, 29 cm breit, an Kopf, Knie und Kehle schwarz, mit bräunlichweißem Augen- und Schläfenstreifen, am Nacken und Hinterhals zimtbraun, auf der übrigen Oberseite rostbraun mit schwarzen Schaftflecken, unterseits weiß mit schwarzen Schaftflecken und größerm schwarzen Brustfleck, an den Schwingen braunschwarz, auf dem Schwanz schwarz, mit dunkelbraunem Augenring, gelbem, an der Spitze und der Firste schwarzem Schnabel und bläulichgrauen Füßen; bewohnt die Tundra, kommt im Winter einzeln nach Deutschland, nistet am Boden und legt 5-6 Eier. Da er sich im Spätherbst gern zu den Lerchen gesellt, wird er oft mit diesen gefangen und kommt, namentlich in China, oft massenhaft auf den Markt.
Nebenfluß der Isar in Oberbayern, entspringt am Kreuzspitz auf der Tiroler Grenze, östlich von Hohenschwangau, fließt erst in östlicher Richtung durch das Graswangthal, dann in nördlicher Richtung durch den wegen seiner Industrie in allerlei Schnitzarbeit ausgezeichneten Ammergau mit dem Dorf Oberammergau (s. d.), wird weiterhin durch den Hohen Peißenberg nochmals zu einer östlichen Wendung genötigt und schlägt dann wieder nördliche Richtung ein.
Bei Weilheim verläßt der Fluß das Gebirge und geht durch eine moosige Niederung zum Ammersee, den er als Amper verläßt. An Bruck und Dachau vorüberfließend, nimmt er links die Moisach und bald darauf rechts die Würm auf, vereinigt sich weiterhin mit der Glon und ergießt sich endlich unterhalb Moosburg bei Isareck in die Isar. Die Ammer ist sehr reißend und als Flößwasser für Münchens Holzbedarf wichtig. Ihre Länge beträgt 180 km. Der Ammersee ist von N. nach S. 16 km lang und 2-6 km breit; er liegt 540 m ü. M., fast parallel mit seinem östlichen Nachbar, dem Starnberger See, und hat eine Tiefe bis 83 m. Seine stillen grünen Gewässer sind sehr fischreich. Das südliche Ufer des Sees ist flach; am südöstlichen Gestade erhebt sich der Klosterberg Andechs (s. d.). Der See nimmt Zuflüsse vom Wörth- und Pilsen- oder Seefelder See auf.