Ampelideen
(Vitaceen,
Weinrebengewächse), dikotyle Pflanzenfamilie aus der
Ordnung der
Frangulinen,
[* 2] klimmende Holzpflanzen
mit wechselständigen, einfachen oder hand- und fingerförmig zusammengesetzten Blättern. Viele besitzen
Ranken, welche nach
Braun die zur Seite gedrängten Endigungen der darunter befindlichen Internodien, nach andern aus ihrer
Achsel gerückte Seitenzweige
darstellen. Die meist kleinen, grünlichen, in
Rispen stehenden
Blüten haben einen kleinen, vier- bis
fünfzähnigen
Kelch und 4-5 in der Knospenlage klappige
Blumenblätter, welche bisweilen an der
Spitze mützenartig zusammenhängen.
Die
Staubgefäße
[* 3] sind den
Blumenblättern an Zahl gleich und meist gegenüberstehend; an ihrem
Grund ist der Blütenboden drüsig
verdickt. Der oberständige
Fruchtknoten ist meist zweifächerig, mit zwei
Samenknospen in jedem
Fach. Die
Frucht ist eine zweifächerige
Beere und enthält in jedem
Fach einen oder zwei
Samen
[* 4] mit harter
Schale. - Die wenigen
Gattungen,
deren wichtigste
Cissus,
Ampelopsis und
Vitis, wohin die Weinrebe gehört, sind, umfassen mehrere
Hundert
Arten, deren meiste
in den
Tropen, wenige in der gemäßigten
Zone, zumal
Nordamerikas, einheimisch sind. Der wilde
Weinstock
scheint in
Europa
[* 5] einheimisch zu sein, da sich versteinerte
Samen desselben in quartären
Tuffen Südfrankreichs finden. Vorweltliche
Cissus- und
Vitis-Arten sind im
Tertiär verbreitet. Mit Ausnahme des
Weinstocks gewähren die Ampelideen
wenig Nutzen.