Amorbach
,
Stadt im Bezirksamt Miltenberg des bayr. Reg.-Bez. Unterfranken, im Odenwald, an der links zum Main gehenden Mudau und der Linie ¶
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Aschaffenburg-Amorbach (45,31 km) der Bayr. Staatsbahnen,
[* 3] Residenz des Fürsten von Leiningen,
Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Aschaffenburg),
[* 4] Forst- und Zollamtes, hat (1890) 2170 E., darunter 240 Evangelische, Post,
Telegraph,
[* 5] Residenzschloß und Domänenkanzlei, schöne Kirche mit vier Türmen und berühmter Orgel (früher Eigentum der Benediktinerabtei,
jetzt den Protestanten eingeräumt), königl. Latein- und Zeichenschule, städtisches
Krankenhaus,
[* 6] Kreditverein; Tuchweberei, Schneide-, Öl-, Walk- und Lohmühlen, Obst- und Weinbau, jodhaltige Stahlquelle (Jordansbad)
gegen Rheumatismus. In der Nähe fürstl. Sommerresidenz Waldleiningen und Ruine Wildenburg. 1 km im N. von Amorbach
die
Kapelle Amorsbrunnen mit berühmter Quelle,
[* 7] 714 dem heil. Firmin erbaut, der sein Bekehrungsgeschäft dem heil.
Amor übertrug. Nach diesem wurde das 730-734 erbaute Kloster Amorbach
genannt; dasselbe kam 1803 nebst der Stadt
und dem kurmainzischen Amt Amorbach
an den Fürsten von Leiningen, 1806 an Baden,
[* 8] 1808 an Hessen,
[* 9] 1816 an Bayern.
[* 10] -
Vgl. Hildenbrand, und der östl. Odenwald (Aschaffenb. 1883).