Amomum
L., Gattung aus der Familie der Zingiberaceen, Pflanzen mit gegliederten, kriechenden Wurzelstöcken, 1-3 m hohen Blätterschößlingen und sehr kurzen, halb unterirdischen Blütenschäften. Etwa 30 Arten in den Tropenländern der Alten Welt. Die zahlreichen Arten tragen gewürzhafte, aber außerordentlich mild schmeckende und von Schärfe fast ganz freie Samen. [* 2]
Amomum
Melegueta
Rosc. (Amomum
granum paradisi Afzel.,
Meleguetta-Pfefferstaude), 1-2 m hoch, mit schmal lanzettlichen Blättern, einblütigen Blütenschäften, weißlichen
Blüten
mit hellpurpurner
Lippe
[* 3] und flaschenförmiger, kahler
Frucht, in deren säuerlicher, farbloser
Pulpa zahlreiche rundliche, stumpfkantige,
glänzend braune, höckerige
Samen eingebettet liegen. Diese Art wächst im tropischen Westafrika, in
den Küstengebieten von
Sierra Leone bis
Congo, vornehmlich auf der als
Pfeffer- oder Meleguetaküste bezeichneten
Strecke.
Die
Samen von pfefferartigem, nicht gerade aromatischem
Geschmack, welche in
Afrika
[* 4] wie im
Orient als das gesündeste
Gewürz
für
Speisen in allgemeinem
Gebrauch sind, kamen schon sehr früh als hochgeschätzte, kostbare
Drogue in
die Mittelmeerländer, werden aber jetzt als
Paradieskörner,
Grana paradisi s.
Grana Melegueta s.
Cardamomum piperatum, nur
noch selten von
Tierärzten und als Zusatz zu
Spirituosen und zur Schärfung schlechten
Essigs angewendet. Übrigens versteht
man unter Meleguetapfeffer auch die
Samen von
Xylopia aethiopica
(Anonacee),
Eugenia
Pimenta
(Myrtacee), selbst
Capsicum etc., und
im frühen
Mittelalter gingen unter diesem
Namen wohl häufig die
Kardamomen. Amomum
Cardamomum
L., auf den ostindischen
Inseln und
in
Siam, hat nach
oben ganz fein bewimperte
Blätter und gelbe und purpurfarbige
Blüten und trägt rundliche, gewölbte, etwas
dreieckige, hellbräunliche
Früchte mit braungrauen
Samen von kampferartigem
Geschmack. Die ganzen
Früchte
waren als
Cardamomum rotundum s. racemosum im
Altertum sehr beliebt und kamen damals, noch an dem gemeinschaftlichen Stiel
sitzend, als kleine
Traube (racemus) in den
Handel; jetzt sind sie als
Siam-Kardamomen seltener zu finden.
Amomum
maximum
Roxb.,
auf den
Inseln und dem
Festland
Ostindiens, liefert die länglichen, braunen, stark gerippten größern
oder javanischen
Kardamomen
(Cardamomum majus) mit mattgrauen, feinstreifigen
Samen.
Amomum
Cardamomum
Dec., s. v. w.
Elettaria
Cardamomum.
Amomum
Zingiber L., s. v. w.
Zingiber officinale
Rosc.