Amok,
Amoklaufen, malaiisch meng-âmok, d. h. in blinder Wut angreifen und töten. Bei den malaiischen Bewohnern des Indischen Archipels entwickelt sich, wenn sie durch Eifersucht, Zorn und andere Affekte in höchste psychische Aufregung geraten, häufig und fast immer ganz plötzlich eine eigentümliche, sich durch Mordsucht charakterisierende, die Zurechnungsfähigkeit ausschließende Geistesstörung. Im Malaiischen besteht für diesen Zustand der Ausdruck «mâta glap» = verdunkeltes Auge, d. h. es wurde dem Betreffenden dunkel vor den Augen, er geriet in blinde Wut. Die von dieser Wut Befallenen ziehen den Kris (Dolch), springen auf und stoßen im Laufe einen jeden, der für sie erreichbar ist, schonungslos nieder. Alle Amokläufer gelten für vogelfrei, und es ist erlaubt, sie auf der Stelle zu töten. –
Vgl. E. Metzger, Einiges über und Mataglap (im «Globus», 1887).