Titel
Ammonios
,
1) von Alexandria, peripatetischer Philosoph, Lehrer Plutarchs, im 1. Jahrh. n. Chr., in Athen, [* 2] versuchte die Vereinigung der Aristotelischen Philosophie mit der Platonischen. Seine Werke sind verloren.
2) Ammonios
Sakkas, alexandrin.
Philosoph,
Stifter des
Neuplatonismus zu Anfang des 3. Jahrh.
n. Chr., wuchs als
Sohn armer christlicher Eltern fast ohne
Unterricht auf und erwarb sich anfangs seinen Unterhalt als
Sackträger zu
Alexandria
(daher sein Beiname).
Sein nach
Wahrheit dürstender
Geist trieb ihn jedoch bald zum
Studium der
Philosophie, worin er
sich in kurzer Zeit so auszeichnete, daß er für den berühmtesten
Lehrer dieser
Wissenschaft in
Alexandria galt und von seinen
zahlreichen Anhängern der »Gottbelehrte« genannt wurde. Er behauptete,
daß alle philosophischen
Schulen und
Religionen die
Wahrheit, welche nur Eine sei, enthielten, sich bloß durch unwesentliche
Zusätze und Meinungen sowie durch den
Vortrag voneinander unterschieden und folglich mit
Weglassung des
Unwesentlichen und vermittels einer richtigen
Erklärung ihrer Hauptsätze leicht zu einer einzigen, alle umfassenden vereinigt
werden könnten. Von seinen
Schülern, den Neuplatonikern, hat
Plotinos den Weg des
Meisters mit dem meisten
Glück verfolgt.
Ammonios
soll später zum
Heidentum übergetreten und um 250 gestorben sein.
3) Griech. Grammatiker, um 400 n. Chr., aus Alexandria, gilt als Verfasser einer Synonymik, eines planlosen und unvollständigen, doch aus guten Quellen geschöpften Werks (hrsg. von Valckenaer, Leid. 1739, und Schäfer, Leipz. 1822).
4) Sohn des Hermias, neuplaton. Philosoph zu Ende des 5. Jahrh. n. Chr., Schüler des Proklos, lehrte zu Alexandria und machte sich als Erklärer des Aristoteles sowie als tüchtiger Mathematiker einen Namen. Seine Kommentare sind abgedruckt in »Scholia graeca in Aristotelis metaphysica« von Brandis (Berl. 1837).