4 Bde., 1801-2) den histor.-kritischen Nationalismus. In
Dresden
[* 3] wandte er sich mehr und mehr der kirchlichen
Orthodoxie zu
und zeigte sich in der
Broschüre«Bittere Arznei für die Glaubensschwäche der Zeit» (Hannov. 1818) als Verteidiger
der Harmsschen
Thesen (s.
Harms,
Klaus),
kehrte jedoch mit der «Fortbildung des
Christentums zur Weltreligion»
(Lpz. 1833-35; 2. Aufl., 4 Bde.,
1836-40) wieder zum frühern
Rationalismus zurück. Dieses
Schwanken seines theol. Standpunktes läßt sich in den verschiedenen
Auflagen seines dogmatischen Kompendiums
«Summa theologiae christianae»
(Erlang. 1808; 4. Aufl., Lpz. 1830),
sowie der
«Sittenlehre»
(1798; neu bearbeitet, 3 Bde., Lpz.
1823; 2. Aufl. 1838) verfolgen. -
Vgl.
Chr. F. von Ammon,
[* 4] nach Leben,
Ansichten und Wirken (Lpz. 1850).
Friedr. Aug. von,
Arzt, besonders Augenarzt, Sohn des vorigen, geb. in Göttingen,
[* 5] studierte in
Leipzig
[* 6] und Göttingen, ließ sich 1823 als
Arzt in
Dresden nieder, erhielt 1829 daselbst eine Professur an der chirurg.-mediz.Akademie
und die Direktion der Poliklinik, gründete eine Privatheilanstalt für Augenkranke und an chirurg.
Krankheiten Leidende, ward 1837 Leibarzt des Königs
FriedrichAugust II. von
Sachsen
[* 7] und starb A.s Hauptwerk ist:
«Klinische
Darstellungen der
Krankheiten und
Bildungsfehler des menschlichen
Auges» (4
Tle., Berl. 1838-47);
schon vorher waren
von ihm erschienen:
«De genesi et usu maculae lutae in retina oculi humani obviae» (Weim. 1830) und
«De
physiologia tenotomiae»
(Dresd. 1837).
Von seinen übrigen auf die
Augenheilkunde bezüglichen
Schriften sind hervorzuheben:
«De iritide» (deutsch Berl. 1843) und die «Illustrierte
pathol.
Anatomie der menschlichen
Cornea, Sclera, Chorioidea und des optischenNerven»
[* 8] (hg. von Warnatz,
Lpz. 1862). Um die
Chirurgie machte sich Ammon unter anderm durch «Die angeborenen chirurg.
Krankheiten des
Menschen» (Berl. 1839-42) und im
Verein mit
Mor.
Baumgarten durch «Die plastische
Chirurgie» (ebd. 1842) verdient.
PopuläreSchriftenA.s sind: «Die ersten Mutterpflichten und
die erste Kindespflege» (34. Aufl. vonWinckel,
Lpz. 1894) und die «Brunnendiätetik» (7. Aufl.,
bearbeitet von Reimer, ebd. 1880). Auch gab Ammon eine «Zeitschrift für
Ophthalmologie» (5 Bde.,
Dresd. und Heidelb. 1830-36) und eine «Monatsschrift
für
Medizin,
Augenheilkunde und
Chirurgie» (3 Bde., Lpz.
1838-40) heraus.