Ammianus
Marcellinus, röm. Geschichtschreiber, um 330 n. Chr. zu Antiochia in Syrien von griechischen Eltern geboren, nahm Kriegsdienste, zeichnete sich unter Constantius im Orient, in Gallien und Germanien, [* 2] unter Julian im Persischen Krieg aus, lebte dann erst in Antiochia, später in Rom [* 3] den Wissenschaften und starb daselbst nach 390. Von ¶
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seiner lateinisch geschriebenen römischen Geschichte in 31 Büchern von Nerva bis Valens (96-378 n. Chr.) sind nur die letzten 18 Bücher (14-31) erhalten, welche die Jahre 353-378, also die Zeit des Verfassers, schildern und besonders für die Geschichte des Kaisers Julian (361-363) die bei weitem wichtigste Quelle [* 5] bilden. Der Stil ist hart, oft schwülstig und dunkel; aber hinsichtlich des Inhalts ist das Werk durch die Sachkenntnis und das klare, selbständige und unparteiische Urteil des Verfassers vom größten Wert. Auch über das Christentum urteilt er, obgleich selbst Heide, doch mit Mäßigung und Billigkeit, so daß er sogar den Kaiser Julian wegen einiger Härte gegen die Bekenner desselben tadelt. Ausgaben lieferten nach der ersten (Rom 1474) neuerdings Eyssenhardt (Berl. 1871) und Gardthausen (Leipz. 1874-1875, 2 Bde.); eine Übersetzung Troß und Büchele (Stuttg. 1827-53, 8 Bde.); »Auszüge aus übersetzte Coste (Leipz. 1879).